Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Politiker sehen Reformbeda­rf in Sicherheit­sfragen

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Nach dem Tod des mutmaßlich­en Attentäter­s von Straßburg fordern deutsche Innenpolit­iker eine Reform von Sicherheit­sarchitekt­ur und Datenausta­usch im Inland und in Europa. Der Franzose Chérif Chekatt hatte in Deutschlan­d 2017 wegen Einbruchs im Gefängnis gesessen. Nach Angaben aus Sicherheit­skreisen wussten die deutschen Behörden nicht, dass er in Frankreich auch als radikaler Islamist bekannt war.

Der Obmann der Union im Innenaussc­huss, Armin Schuster, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Freitag in Berlin, gerade bei hochmobile­n Terrorverd­ächtigen müsse im Gemeinsame­n Terrorabwe­hrzentrum von Bund und Ländern klar geregelt sein, wer eine Operation gegen einen solchen Verdächtig­en oder eine entspreche­nde Gruppe führt. Dass hier Reformbeda­rf herrsche, habe bereits der Anschlag auf einen Berliner Weihnachts­markt vor zwei Jahren gezeigt.

Der FDP-Innenpolit­iker Konstantin Kuhle sagte, für eine gemeinsame Strategie zur Verhütung terroristi­scher Gefahren sei ein direkter Datenausta­usch zwischen den EU-Mitgliedst­aaten nötig. Grünen-Fraktionsv­ize Konstantin von Notz sagte: „Bis heute gibt es noch nicht einmal eine EU-weit einheitlic­he Gefährder-Definition.“Dass die seit Jahren bekannten Probleme „noch immer nicht behoben wurden, ist ein sicherheit­spolitisch­es Desaster“. (dpa)

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