Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Baden-Württemberg gewinnt Innovationsvergleich
Bayern europaweit auf dem zweiten Platz
STUTTGART/RAVENSBURG - Baden-Württemberg ist die Region mit der höchsten Innovationsfähigkeit innerhalb der Europäischen Union. Das belegt der diesjährige Innovationsindex, den das Statistische Landesamt am Freitag veröffentlicht hat. Den Spitzenplatz im Innovationsvergleich erreicht das Land zum achten Mal in Folge.
Grund für das gute Abschneiden sind die Bedeutung forschungsintensiver Wirtschaftszweige und hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung. Bei den Innovationsausgaben der Unternehmen gebe es allerdings große Unterschiede, bemerkt Hugo Hämmerle vom Forschungsbündnis Innovationsallianz BadenWürttemberg: „Der erste Platz Baden-Württembergs basiert vor allem auf der Innovationsstärke großer Firmen in wirtschaftsstarken Regionen. Die Innovationskraft kleiner und mittlerer Unternehmen stagniert hingegen seit Jahren.“
Damit das Bundesland seinen Spitzenplatz nicht verliert, „müssen die Förderquoten für den Breitbandausbau nochmals erhöht, Landesund Bundesförderung optimal miteinander verzahnt und Antragsverfahren für Kommunen und Zweckverbände maximal vereinfacht und beschleunigt werden“, sagt Martin Buck, Chef der IHK Bodensee-Oberschwaben.
Mit 82 von 100 möglichen Punkten hat sich der Südwesten auf dem diesjährigen Innovationsindex um 12 Indexpunkte im Vergleich zu 2016 gesteigert. Das Land führt damit mit deutlichem Abstand die EU-Spitzengruppe an. Auf Platz zwei liegt Bayern mit einem Wert von 64,9 Punkten, dicht gefolgt von der französischen Hauptstadtregion Île de France mit 64,4 Punkten. Insgesamt gehen sechs der zwölf ersten Ränge nach Deutschland, zwei nach Frankreich und jeweils einer nach Schweden, Finnland, Dänemark und die Niederlande.
Auch regional gibt es Unterschiede: Mit 73 Indexpunkten führt der Landkreis Böblingen erneut die Rangliste an. Der Stadtkreis Heidelberg und der Bodenseekreis verbesserten sich um je einen Platz auf Rang zwei und drei, der Stadtkreis Stuttgart rutscht um einen Platz auf Rang vier. Die Landkreise NeckarOdenwald-Kreis, Sigmaringen und Waldshut liegen erneut auf den letzten Plätzen.