Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Gartenschau: Gemeinderat will erst mal abwarten
Erst muss die Förderung geklärt sein – Laut Plänen der Architekten soll Wasserburg herausgeputzt werden
WASSERBURG - Wasserburg sagt seine Teilnahme an der Kleinen Landesgartenschau 2021 erstmal nur unter Vorbehalt zu. Nachdem Bürgermeister Thomas Kleinschmidt auf der jüngsten Gemeinderatssitzung die Pläne für den sogenannten Satellitenstandort vorgestellt und Kosten von rund 242 000 Euro genannt hatte, beschloss der Rat, erst dann endgültig eine Entscheidung zu treffen, wenn klar ist, ob die Gemeinde Förderungen bekommt.
Gestaltete Grünflächen und blühende Blumenwiesen, schicke Sitzund Liegebänke, schönere Wegeinfassungen und Skulpturen – Wasserburgs Grünflächen sollen herausgeputzt werden, um als Satellitenstandort bei der Landesgartenschau eine gute Figur zu machen. Das sehen zumindest die Pläne der Landschaftsarchitekten vor, die Bürgermeister Kleinschmidt dem Rat vorstellte.
Die Grundstücke, die ausgewählt wurden, liegen überwiegend entlang des Sees und nehmen das Thema „Wasser“auf. Ziel sei, so erklärte Thomas Kleinschmidt, dass die Besucher von Lindau aus nach Wasserburg geführt würden. Deshalb beginnen in Wasserburg die Gestaltungsvorschläge in Reutenen, gegenüber der Wilhelmshöhe. Dort nämlich soll die Grünfläche gegenüber des Gasthauses attraktiver gestaltet und mit einer Skulptur versehen werden. Weiter geht es dann zum Bichelweiher, der zwar in privater Hand ist, aber trotzdem miteinbezogen werden soll. Und zwar dahingehend, dass etwa ein Frosch auf einem Seerosenblatt im Wasser sitzt. Die Fläche davor, die wiederum der Gemeinde gehört, soll gestaltet werden. Entlang der Fahrradstraße in der Pfannhalde sollen die beiden bestehenden Bänke durch neue ersetzt werden. Ein Bücherschrank soll zusätzlich zum Verweilen einladen. Durch das in der Nähe liegende gemeindliche Grundstück soll ein Weg zum See führen. Rechts und links davon blühen Blumenwiesen. Neue Bänke und eine Wegeinfassung sollen auch die Augustin-Wiese aufwerten, Gleiches gilt für die Wiese an der Roten Mauer, wo zudem Bäume gepflanzt und Skulpturen aufgestellt werden sowie für die beiden gemeindlichen Seegrundstücke neben der Halbinsel, wo der Verlauf der Wege angedacht ist. Und das Grundstück an der Höhenstraße soll ebenfalls Teil des Wasserburger Beitrags werden.
Die Kosten für all diese Verschönerungen liegen bei gut 242 000 Euro, sagte Kleinschmidt und kündigte an, sich mit der Regierung von Schwaben, der Städtebauförderung und dem integrierten regionalen Entwicklungskonzept in Verbindung zu setzen, um mögliche Förderungen abzuklopfen. Wie er erklärte, sei zwar die Stadt Lindau federführend bei der Gartenschau. Allerdings müsse jede Kommune für sich einen Antrag auf Förderung stellen. Denkbar hielt Kleinschmidt zudem eine Zusammenarbeit mit dem Wasserburger Kunstverein „Skulptura“.
Ratsmitglied Alexander Fundele gab zu bedenken, dass er einer Teilnahme Wasserburgs erst zustimmen wolle, wenn er wisse, ob die Gemeinde überhaupt Zuschüsse bekomme. Das sahen seine Ratskollegen genauso, weshalb sich das Gremium einstimmig dafür aussprach, erst einmal abzuwarten und der Teilnahme vorerst nur vorbehaltlich zuzustimmen. „Wenn’s keine Förderungen gibt, dann stimmen wir nochmal ab“, schlug Stefan Hanser vor. Trotzdem bildete der Rat schon einmal einen Arbeitskreis, der sich ab dem kommenden Jahr mit den Gestaltungsplanungen auseinandersetzen wird. Mit dabei sind Elisabeth Eisenbach, Christian Diepold, Stefan Hanser, Stefan Hilger, Joachim Weber sowie Thomas Kleinschmidt.