Schwäbische Zeitung (Tettnang)
„Abschiedsstimmung liegt schon in der Luft“
KRESSBRONN Es wird das letzte Weihnachtskonzert mit Karlheinz Vetter (Foto: Gemeinde) als Dirigent in Kressbronn sein. Wie berichtet hört der Musikschulleiter und Dirigent des Musikvereins nach 18 Jahren auf und wechselt nach Tettnang. SZ-Redakteurin Britta Baier hat sich mit dem scheidenden Karlheinz Vetter unterhalten.
Wie ist die Stimmung im Musikverein?
Ein wenig Abschiedsstimmung liegt schon in der Luft, aber es sind auch alle sehr gespannt, wie es weitergeht.
Und wie ist Ihnen zumute mit Blick auf Ihr letztes Weihnachtskonzert in Kressbronn?
Ein Orchester in der Größe zu leiten und zu führen ist was ganz Besonderes. Man braucht ein großes Fingerspitzengefühl, um die vielen Musiker, egal auf welchem musikalischen Stand sie sich befinden, zu motivieren und zu fördern. Es ist mir – glaub ich – gelungen, in den 18 Jahren den Musikverein so zu formen, dass er meinen musikalischen Anforderungen folgt. Und das ist ein herrliches Gefühl, das ich wahrscheinlich vermissen werde.
Hat das Ihre Motivation oder Liederauswahl beeinflusst?
Das Weihnachtskonzertprogramm wird immer nach gewissen Kriterien ausgewählt. Einmal muss im ersten Teil ein Stück dabei sein, das für Musiker und Dirigent eine Herausforderung darstellt. Wenn dieses Werk dann dem Publikum auch noch gefällt, dann ist es eine Punktlandung. Für mich selbst gibt es keine spezielle Lieblingsmusik – es gibt nur gute oder schlechte Arrangements sowie Interpretationen. In diesem Jahr findet tatsächlich ein kleines „Best of“statt wie zum Beispiel die Moldau, die Königsfanfare von Richard Strauss, der Second Walz von Shostakovich und der Montana Marsch – das sind sehr gute Arrangements.
Wenn Sie zurückblicken – können Sie sagen, welches Stück für Sie (und vermutlich auch für Ihre Musiker) in den 18 Jahren am schwierigsten war?
Wie schon gesagt, jedes Jahr ist ein schwieriges Werk mit dabei. Die Schwierigkeit hat sich jedoch in den vergangenen 18 Jahren immer mehr gesteigert – oder anders gesagt: Der Musikverein hat sich in seinem Können weiterentwickelt.