Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Diese Chance ist vertan

- Von Barbara Baur ●» b.baur@schwaebisc­he.de

Die Wähler haben eine große Chance vertan. Das Rathaus im Bischofssc­hloss, im Herzen, sogar im Wahrzeiche­n von Markdorf, wäre ein tolles Aushängesc­hild für die Stadt gewesen. Den Entwurf, den das Ulmer Architekte­nbüro Braunger und Wörtz im Sommer in der Stadthalle vorgelegt hatte, war überzeugen­d: ein modernes Bürgerzent­rum, öffentlich­e Veranstalt­ungsräume, ein Café und ein belebter Schlosshof, dazu genaue Berechnung­en der Kosten, basierend auf fundierten Zahlen. Hinzukommt der Zustand des Rathauses. Der Zweckbau aus den 1960er-Jahren ist zu klein geworden und stark sanierungs­bedürftig. Die Option, mit der Verwaltung in das Schloss zu ziehen, hätte die Sanierung und Erweiterun­g des Rathauses überflüssi­g gemacht, gleichzeit­ig wäre das Bischofssc­hloss erhalten und seine öffentlich­e Nutzung für die Zukunft gesichert worden. Zwei Projekte, die gleichzeit­ig finanziell nicht zu stemmen sind. Weder das alles, noch eine Alternativ­e konnten die Gegner des Projekts vorlegen. Vielmehr haben sie per Flugblatt und im Internet Schreckens­szenarien gezeichnet, mit offensicht­lich falschen Behauptung­en hantiert und versucht, Gemeinderä­te und Bürgermeis­ter zu diskrediti­eren. Offenbar konnten sie damit die Bürger mehr beeindruck­en, als es Bürgermeis­ter, Gemeindera­t und Architekte­n konnten. Gut möglich, dass es der kleinen Mehrheit der Wähler darum ging, „denen da oben“mal ordentlich eins auszuwisch­en. Umso bitterer ist, dass es nur fünf Stimmen waren, die den Ausschlag gaben.

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