Schwäbische Zeitung (Tettnang)

John Bryant hat jetzt einen deutschen Pass

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ULM/GIESSEN (pim/dpa) - John Bryant ist mit mehr als 20 Punkten bester Werfer der Basketball-Bundesliga, mit gut elf Rebounds pro Partie führt er natürlich auch in dieser Kategorie. Seit dem vergangene­n Freitag ist der frühere Center von Ratiopharm Ulm für seinen neuen Verein Gießen noch ein Stück wertvoller geworden.

Der 2,11 Meter große und etwa 130 Kilogramm schwere Koloss aus Kalifornie­n nahm im Büro der Gießener Oberbürger­meisterin Dietlind Grabe-Bolz seine Einbürgeru­ngsurkunde entgegen. Bryant hat damit neben dem amerikanis­chen auch einen deutschen Pass und er belastet nicht mehr das Gießener Ausländerk­ontingent.

Für Ulm hat Bryant in den Jahren 2010 bis 2013 gespielt, in dieser Zeit wurde er zweimal zum wertvollst­en Spieler der Basketball-Bundesliga gewählt. Bryant war der Ulmer Fanlieblin­g, er führte seine Mannschaft unter anderem ins Finale. Anschließe­nd wurde er mit Bayern München deutscher Meister, ehe seine Karriere einen Knick abbekam. Beim spanischen Verein Valencia wurde der US-Amerikaner wegen starkem Übergewich­t entlassen, nach einem kurzen Gastspiel in Monaco war Bryant ohne Verein, ehe ihm die Gießener vor der Saison 2017/18 eine neue Chance gaben. Bei den Hessen schaffte „Big“John Bryant ein für viele kaum für möglich gehaltenes Comeback.

Vor der laufenden Saison sollen dem Vernehmen nach auch die Ulmer Kontakt zu Bryant aufgenomme­n haben. Eine Rückkehr ist allerdings jetzt noch ein Stück weit unwahrsche­inlicher geworden, obwohl sich der Spieler vor seinem Wechsel nach München als Zeichen der Verbundenh­eit das Münster auf den Rücken tätowieren ließ. Anlässlich seiner Einbürgeru­ng sagte Bryant: „Nun bin ich ein Gießener und sehr stolz darauf.“

Prinzipiel­l wäre John Bryant jetzt auch ein Kandidat für die deutsche Nationalma­nnschaft. Der 31-jährige Center hat sein grundsätzl­iches Interesse bekundet, Henrik Rödl schloss eine Berufung auch nicht gänzlich aus. Allerdings verwies der Bundestrai­ner auf die starke deutsche Centerrieg­e und sagte: „Auf dieser Position sind wir sehr gut besetzt.“

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