Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Weihnachtsgeschenk für die Wehr
Das neue HLF 10 ist bei der Freiwilligen Feuerwehr Neukirch eingetroffen
NEUKIRCH - Weihnachtsfeierstimmung samt Feuerwehrkapelle, Getränken und Bewirtung hat im Spritzenhaus geherrscht – und sogar ein Weihnachtsbaum ist am Donnerstag noch rasch aufgestellt worden. Es fielen Begriffe wie „Bescherung“, „zweite Feuerwehrweihnachtsfeier“oder „Weihnachtsgeschenk für die Wehr“. Bei aller Dekoration und Weihnachtstimmung: Hauptgrund zum Feiern war das um 20.30 Uhr nach zehn Stunden Fahrt eingetroffene neue Multieinsatzfahrzeug, das neue Hilfeleistungslöschguppenfahrzeug HLF 10 der Freiwilligen Feuerwehr Neukirch. Die Begrüßungsmelodie des Feuerwehrorchesters erklang noch, da wurden schon die Türen zu den innen beleuchteten, mit Equipment wohl sortierten und ausgestatteten einzelnen Abteilen geöffnet und bestaunt.
Joachim „Joka“Schmid war erleichtert über den guten Abschluss nach zwei Jahren Planung, mehreren hundert Stunden Organisation, Ausschusssitzungen und zwei Terminen vor Ort. „Ich bin stolz und sehr froh, dass letztlich alles so gut geklappt hat“, sagte der stellvertretende Feuerwehrkommandant Schmid nach dem Eintreffen am Spritzenhaus. Die letzten drei Tage war er mit sieben weiteren Kameraden in Luckenwalde bei Berlin. Dort hat Ausrüster Rosenbauer auf Basis einer MAN-Chassis das neue Fahrzeug aufgebaut. Als Ersatzfahrzeug zum nicht mehr zeitgemäßen Tragkraftspritzenfahrzeug TSF von 1995 ist es eigens als passende Ergänzung zum Fuhrpark der Neukircher Wehr auch nach aktuellem Feuerwehrbedarfsplan aufgebaut worden – samt spezieller Schiebeleitern und einem 2000 Liter-Tank.
Die Entscheidung für Ausrüster Rosenbauer sei wohl richtig gewesen, sagte Schmid, man habe sich gut verstanden. Und für gleiches oder weniger Geld hätte es teilweise höhere Leistung, mehr technische Ausstattung und vor allem einige Nachrüstungsmöglichkeiten und Ausbauoptionen gegeben, falls dies später nötig werde. Die Kriterien robust, langlebig und nachrüstbar seien jedenfalls erfüllt.
Wie Kommandant Josef Nuber bestätigte, sei vor allem der aktuelle Rettungssatz für Unfälle immer wichtiger geworden – und es sei Zeit gewesen, mit neuer Ausrüstung auf den aktuellen Stand zu kommen. Bei entlegenen Siedlungen sei schließlich die Komplettausrüstung und die Wasserreserve entscheidend. Nuber dankte allen Beteiligten für ihren Einsatz und betonte noch einmal, dass die 365 000 Euro Gesamtkosten gut in die Sicherheit der Bevölkerung und der Feuerwehrkameraden investiert seien.
Bürgermeister Reinhold Schnell, der auch beim „Feuerwehrorchester“mitspielte, erläuterte, dass von der Gesamtsumme 90 000 Euro das Land zugeschossen habe. Den Rest trage die Gemeinde. Immerhin sei es innerhalb von fünf Jahren das dritte Neufahrzeug. Aber, so betonte der Schultes, Sicherheit und passende Ausrüstung sei entscheidend: „Das ist es uns wert.“
Von Pfarrer Reinhard Hangst gab es einen ersten Segen fürs neue Fahrzeug, samt geistlicher Worte, St. Floriansgebet und Weihwasser, auch wenn die offizielle Weihe erst im Rahmen des nächstjährigen Feuerwehroder Hexenfestes erfolgen soll. Schriftführerin Christina Sauter wies im Gespräch darauf hin, dass es zwar fürs Übernahmeteam einen Tag Volleinweisung bei Rosenbauer gegeben habe, jedoch werde schon Anfang Januar mit einer gruppenweisen kompletten Einweisung der Feuerwehrkameraden auf des neue Fahrzeug begonnen.
Zum Abschluss spielte das „Feuerwehrorchester“ein spontan zusammengestelltes Ensemble aus den Kapellen der Gemeinde unter Leitung von Martin Wunn, noch mehr Weihnachtslieder.