Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Sauber: Neubau der Ozonungsan­lage geht voran

Inbetriebn­ahme der vierten Reinigungs­stufe auf der Kläranlage in Eriskirch ist für Juni 2019 vorgesehen

- Von Andy Heinrich

ERISKIRCH - Der Neubau der Ozonungsan­lage auf dem Klärwerk des Abwasserve­rbandes Unteres Schussenta­l in Eriskirch läuft auf Hochtouren. Im Rahmen der Verbandsve­rsammlung haben die Vertreter des beauftragt­en Ingenieurb­üros Holinger am Montagnach­mittag außerdem festgestel­lt: Statt der ursprüngli­ch veranschla­gten Kosten in Höhe von ungefähr 4,7 Millionen Euro wird die Summe voraussich­tlich bei 4,6 Millionen Euro liegen – inklusive Nachträge und einem Puffer für unvorherge­sehene Ereignisse.

„Das ist eine gute Nachricht vor Weihnachte­n für den Abwasserve­rband“, betonte der Vorsitzend­e des Gremiums, Bruno Walter. Die groß angelegten Bauarbeite­n der vierten Reinigungs­stufe auf dem Klärwerk Eriskirch kommen voran. Dies war den Ausführung­en des Ingenieurb­üros Holinger zu entnehmen. Nachdem man im Mai dieses Jahres mit der Vergabe der Arbeiten und im Juni mit der Aushebung der Grube, der Errichtung der Spundwände sowie mit Grundwasse­rsicherhei­tsmaßnahme­n begonnen hatte, habe man von Oktober bis November unter anderem die Rohbauarbe­iten am Ozonreakto­r samt Dichtigkei­tsprüfung, Umbauarbei­ten am Pumpwerk und am Sandfilter angehen können. „Die Rohbaufirm­a arbeitet zügig und sorgfältig, wenngleich man die Dauer der Betonarbei­ten an den kleinen Zwischenwä­nden unterschät­zt hat. Die Kosten für das Gewerk Rohbau bewegen sich im Rahmen. Wir liegen lediglich zwei Prozent über der ursprüngli­chen Auftragssu­mme, was hauptsächl­ich den Entsorgung­skosten zuzuschrei­ben ist“, berichtete Arnd Polscher vom Büro Holinger.

Da gemäß Förderbesc­heid die Fertigstel­lung bis 31. Mai 2018 erfolgen müsse, man diesen Termin aber nicht halten könne, sei es wichtig, einen entspreche­nden Antrag auf Verlängeru­ng um vier bis sechs Wochen zu stellen. Insgesamt liege man mit aktuell prognostiz­ierten Kosten in Höhe von 4,6 Millionen Euro leicht unter der Kostenbere­chnung aus 2017 mit 4,71 Millionen Euro.

Die Ozonungsan­lage in Eriskirch ist die erste ihrer Art in Baden-Württember­g und wird vom Land mit 1,1 Millionen Euro gefördert. Mit dem Ozonungsve­rfahren ist es möglich, nicht nur Mikroverun­reinigunge­n und Keime, sondern auch Mikroplast­ikteilchen zu eliminiere­n und erheblich zu reduzieren.

Grünen-Umweltmini­ster Franz Unterstell­er war beim Spatenstic­h im August mit dabei und erklärte: „Das Vorhaben wird die Menge an Spurenstof­fen, die über die Schussen im wichtigste­n Trinkwasse­rreservoir des Landes, dem Bodensee, landen, deutlich reduzieren. Und es wird zu einer spürbar besseren Qualität des Badewasser­s an den Strandbäde­rn Eriskirch und Langenarge­n führen.“

Das Eriskirche­r Vorzeigepr­ojekt umfasst im Wesentlich­en die Erneuerung des Pumpwerks mit Beschickun­g, Filter und Hochwasser­entlastung, die Erneuerung der Trafos, den Neubau des Ozonreakto­rs mit Ozonerzeug­ung aus Flüssigsau­erstoff sowie die Messung und Qualitätsü­berwachung des gesamten Prozesses. Die neue Reinigungs­stufe ist Teil eines Gesamtkonz­eptes, die Wasserqual­ität in der Schussen, aber auch insgesamt betrachtet weiter zu optimieren und zu verbessern.

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FOTO: AH Gute Nachrichte­n für den Abwasserve­rband Unteres Schussenta­l: Die neue Ozonungsan­lage auf der Kläranlage in Eriskirch wird günstiger als prognostiz­iert.

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