Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Immenstaad und Kluftern peilen vordere Plätze an
Zwischenbilanz der beiden südbadischen Fußball-Kreisligisten zur Winterpause der A3
IMMENSTAAD/KLUFTERN - TuS Immenstaad und der FC Kluftern haben in der Fußball-Kreisliga A3 (Südbaden) eine erfolgreiche Vorrunde hinter sich gebracht. Der FC Kluftern, der in der Vorsaison als Tabellenzweiter den sofortigen Wiederaufstieg in die Bezirksliga über die Relegation knapp verfehlte, überwintert nach lediglich zwei Saisonniederlagen auf Tabellenplatz fünf. TuS Immenstaad, Tabellendritter der Spielzeit 2017/18, zeigte sich unter seinem neuen Trainer Uwe Strüver von der besten Seite und ging mit der RekordTordifferenz von 25 Treffern und einem Zähler Vorsprung zum Bezirksliga-Absteiger SV Deggenhausertal als Herbstmeister in die Winterpause 2018/19.
„Wir haben unseren komfortablen Vorsprung in den beiden letzten Partien leider verspielt“, erinnert sich TuS-Vorsitzender Clemens Müller, der sich mit dem Verlauf der Vorrunde sehr zufrieden gibt. Nur ungern denkt er an die Spiele gegen Kluftern und Göggingen. In Kluftern vergab die Elf in der Schlussviertelstunde einen 2:0-Vorsprung und ging am Ende mit einer 2:3-Niederlage vom Platz. Auch im Heimspiel gegen den SC Göggingen, bei dem die Immenstaader Mannschaft von Anfang an zu leichtfertig auftrat, verlor der aktuelle Tabellenführer 2:3.
„Die Mannschaft ist weiter zusammengewachsen, es herrscht ein guter Zusammenhalt und eine gute Stimmung“, lobt Müller trotzdem. „Wir könnten noch zwei bis drei Spieler brauchen“, sagt er. „Wir sind zwar nicht explizit auf der Suche, aber wir würden uns freuen, wenn noch Spieler zu uns kommen.“Nicht nur bei der ersten Mannschaft wünscht sich TuS Immenstaad Verstärkung, auch bei der Reserve ist die Personaldecke eng. Eine Situation, die sich erst in der nächsten Runde entspannt. Denn dann rücken einige Jugendspieler nach. „Wir haben 14 eigene Jugendmannschaften ohne Spielgemeinschaft, darüber sind wir sehr froh“, so Müller. Dieser stattliche Nachwuchs sei das Verdienst des TuS-Jugendleiters Srpko Abadzic, der in diesem Jahr für sein Engagement in der Jugendarbeit mit dem DFB-Ehrenpreis ausgezeichnet worden sei.
Titelgewinn zum Vereinsjubiläum?
Im kommenden Jahr feiert TuS Immenstaad sein 100-jähriges Bestehen. Ein Jubiläum, das der Verein gern mit einem Meistertitel krönen würde. „Wir gehen davon aus, dass es bis zum Schluss ein Kopf-an-KopfRennen zwischen uns und dem starken Rivalen SV Deggenhausertal wird“, sagt Müller. Anfang Februar lädt TuS-Trainer Uwe Strüver seine Mannschaft wieder zum Training ein. Mario Riegger, der sich im Spiel gegen Göggingen am Knie verletzt hat, wird sicher noch nicht an der Vorbereitung teilnehmen. Dafür könnte Matthias Günther seinen Kreuzbandriss rechtzeitig zum Auftaktspiel der Rückrunde am 23. März beim Aufsteiger und klar abgeschlagenen Tabellenletzten FC Bonndorf auskuriert haben. „Wir wollen Kontinuität und setzen auch beim Trainer auf eine Zusammenarbeit über die Saison hinaus“, hofft Müller, dass Strüver seinen Vertrag mit dem TuS Immenstaad verlängert.
Klufterns Trainer Ralf Kaiser hätte zu Beginn der Saison nicht erwartet, dass seine Mannschaft auf den vorderen Plätzen überwintert. „Wir mussten einen Aderlass vor allem im Offensivbereich hinnehmen“, sagt er. Torjäger wie Ingo Backert oder Jonas Duske hätten dem Verein den Rücken gekehrt und Lücken hinterlassen. Nach einer eher durchwachsenen Vorbereitung mit der jungen Elf befürchtete Kaiser sogar, dass „wir uns nach hinten orientieren müssen“. Es kam anders: Spiele, die mit einem Zu-Null-Sieg oder einem Unentschieden endeten, sorgten dafür, dass man in Kluftern ohne Abstiegssorgen in die Winterpause ging. Das Highlight der Vorrunde, nicht nur in sportlicher Hinsicht, war für Kaiser die Heimpartie am vorletzten Spieltag gegen den Nachbarn aus Immenstaad. „Es war eine tolle Atmosphäre mit vielen Zuschauern, und auch, wie es gelaufen ist, wie wir den 0:2-Rückstand aufgeholt und schließlich gewonnen haben“, erinnert er sich. „Schade, dass wir zum Abschluss in Großschönach nichts geholt haben.“
Kevin Strumpf kommt zurück
Kaiser ist „sehr zufrieden“mit seiner Mannschaft, zumal es mit der eher überraschenden Rückkehr des langzeitverletzten Kevin Strumpf mitten in der Vorrunde auch wieder eine Verstärkung in der Offensive gab. „Man sieht eine stetige Entwicklung“, sagt er. Und: „Es macht Spaß, mit den Jungs zu arbeiten. Wir haben Erfolg und ich fühle mich wohl in Kluftern.“Ob Ralf Kaiser noch eine Saison dranhängt, ist derzeit offen: „Es fanden noch keine Gespräche statt“, berichtet Klufterns Coach.
Ab Ende Januar bittet er seine Mannschaft wieder zum Training. „Wir bestreiten einige Spiele gegen höherklassige Mannschaften“, sagt er über die Vorbereitung auf die Rückrunde, die am 24. März mit einem Heimspiel gegen die Salemer Reserve beginnt. Personelle Veränderungen sind nicht geplant. Allerdings kehrt mit Nico Weimert, der nach einem Kreuzbandriss lange Zeit fehlte, ein „kopfballstarker Verteidiger“zurück. „Wir wollen mindestens den fünften Platz halten und den ein oder anderen ärgern, der vor uns steht“, sagt Kaiser über das Saisonziel. Favorit um den Meistertitel ist für ihn der TuS Immenstaad. „Sie haben aus meiner Sicht die beste Mannschaft. Man darf aber auch den SV Deggenhausertal nicht unterschätzen“, so Kaiser.