Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Famose Schlussphase bringt den Sieg
Die Ravensburg Towerstars gewinnen das Spitzenspiel in der Deutschen Eishockey-Liga 2 in Kaufbeuren mit 4:1
KAUFBEUREN (tk) - Dank einer starken Minute im Schlussdrittel mit drei Toren haben sich die Ravensburg Towerstars den Derbysieg beim ESV Kaufbeuren gesichert. Am zweiten Weihnachtstag setzte sich Ravensburg in der DEL2 mit 4:1 durch und baute den Vorsprung auf die Allgäuer auf neun Punkte aus.
„Wenn man Ravensburg Raum lässt, dann sind sie brandgefährlich“, lobte Kaufbeurens Trainer Andreas Brockmann die Towerstars. „Die Qualität hat das Spiel gewonnen, Ravensburg ist nicht umsonst Erster.“Towerstars-Trainer Jiri Ehrenberger freute sich natürlich über die drei Punkte und lobte seinen Goalie Jonas Langmann. „Auf ihn ist Verlass.“
Für Ehrenberger waren die Sorgen seit Sonntagabend nicht kleiner geworden. Andreas Driendl, Topscorer und Topspieler der Towerstars, war wie erwartet nicht beim Spiel in Kaufbeuren dabei. Beim Zusammenprall in der Partie gegen den EHC Freiburg hatte sich Driendl eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen. Immerhin hatte der 32-Jährige Weihnachten bei seiner Familie feiern können und musste nicht im Krankenhaus bleiben.
Auch Keller fehlt
Auch Kilian Keller war in Kaufbeuren nicht mit dabei. Der Verteidiger hatte im Training einen Puck gegen den Hinterkopf bekommen. Daniel Schwamberger nahm wie gegen Freiburg den Part von Driendl in der ersten Reihe ein, Tim Brunnhuber bekam als zehnter Stürmer auch ein bisschen Eiszeit – leistete sich im ersten Drittel aber gleich eine Strafe. Doch zum einen sind die Ravensburger stark in Unterzahl, zum anderen tut sich Kaufbeuren gerade sehr schwer im Powerplay.
Dicke Chancen gab es daher erst einmal nicht – bis auf eine Ausnahme: In der 15. Minute hämmerte Joseph
ESV Kaufbeuren – Ravensburg Towerstars 1:4 (0:0, 0:0, 1:4) Tore: 0:1 (40:48 ÜZ) Jakub Svoboda (Pozivil, Mayer), 1:1 (41:06) Ossi Saarinen (Laaksonen), 1:2 (53:26) David Zucker (Just, Sturm), 1:3 (54:07) Daniel Pfaffengut (Mayer), 1:4 (54:19) Robbie Czarnik (Zucker, Just) Strafen: Kaufbeuren 8 Minuten, Ravensburg 10 Minuten Zuschauer: 3100 (ausverkauft) Lewis die Scheibe an die Latte. Die Towerstars kamen zunächst kaum ins gegnerische Drittel, weil Kaufbeuren auch starkes Forechecking betrieb.
Die starke Offensive der Towerstars kam noch nicht zur Geltung. „Kaufbeuren hat uns sehr unter Druck gesetzt“, sagte Ehrenberger. „Wir hatten unsere Schwierigkeiten.“Die Towerstars hatten aber auch Goalie Langmann. Er wehrte gegen Sami Blomqvist stark ab, den Nachschuss setzte Saku Salminen am leeren Tor vorbei.
Svoboda mit Gewalt
Dann wurden die Towerstars etwas offensiver, Daniel Pfaffengut traf den Pfosten. Doch die besseren Chancen hatte Kaufbeuren. Steven Billich schoss in der 33. Minute einen Penalty am Tor vorbei. Kurios: Mit einer Strafe gegen Sören Sturm begann ein kleiner Sturmlauf der Ravensburger. Schwamberger schoss in Unterzahl freistehend drüber, gegen den gerade von der Strafbank zurückgekehrten Sturm wehrte Goalie Stefan Vajs stark ab. Olivier Hinse vergab eine gute Chance in Überzahl.
Es war ein munteres Spiel in Kaufbeuren – nur die Tore fehlten. Bis zur 41. Minute: In Überzahl legte Pozivil die Scheibe ab, Svoboda holte weit aus und zimmerte den Puck fast schon mit brachialer Gewalt zum 1:0 in den Winkel. Doch schon 18 Sekunden später war die Führung wieder dahin. Jere Laaksonen schoss von der rechten Seite, Langmann wehrte den Puck nach rechts ab, allerdings genau zu Ossi Saarinen, der zum 1:1 ausglich.
Personell wurde es nicht besser bei den Towerstars. Pawel Dronia humpelte in die Kabine, jetzt waren es nur noch fünf Ravensburger Verteidiger. Aber auch Kaufbeuren hatte in Julian Eichinger einen wichtigen Verteidiger angeschlagen verloren. Auf beiden Seiten wurden dann Großchancen vergeben. Langmann wehrte den Schuss von Daniel Oppolzer glänzend ab, Pompei verfehlte in Überzahl das leere Kaufbeurer Tor. Das hätte die Führung der Towerstars sein müssen. Die fiel in der 54. Minute. Robin Just bediente David Zucker, der Vajs austanzte und mit der Rückhand das 2:1 erzielte.
Dieser Treffer zeigte bei Kaufbeuren Wirkung. Nur 53 Sekunden später stand es 4:1. Zunächst spielte Vincenz Mayer einen blitzsauberen Pass in den Lauf von Daniel Pfaffengut, der auf 3:1 erhöhte. Dann verlor Salminen die Scheibe in der neutralen Zone, Robbie Czarnik hatte rechts Platz und nutzte diesen zum 4:1.