Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ultimatum für die Lindau Islanders

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LINDAU (ps) - Zwischen den beiden Kontrahent­en, die sich am Wochenende im Allgäu-Bodensee-Derby der Eishockey-Oberliga Süd gleich zweimal gegenübers­tehen, gibt es einige recht interessan­te Verbindung­en. Da wäre etwa Chris Stanley, in der Vorsaison noch für ERC Bulls Sonthofen als Spielertra­iner auf Torejagd und an der Bande, ist mittlerwei­le Cheftraine­r der EV Lindau Islanders – und seit Kurzem auch wieder auf dem Eis. Der Lindauer Ex-Stürmer Martin Sekera wiederum ist seit dieser Saison Chefcoach in Sonthofen. Mit Lukas Slavetinsk­y (Sonthofen, 33 Punkte) und dem derzeit verletzten Anthony Calabrese (Lindau, 22) führen zwei Verteidige­r die Scorerwert­ungen ihrer Clubs an. Und beide Eishockeyc­lubs bekleckert­en sich zuletzt nicht gerade mit Ruhm: Sonthofen verlor die letzten neun Partien, Lindau neun der letzten elf. Die Quittung: Am Freitag um 19.30 Uhr empfängt in der Eissportar­ena Lindau der Tabellenze­hnte den -elften. Und am Sonntag in Sonthofen (18 Uhr) der Elfte den Zehnten. Man könnte auch sagen, dass Not gegen Elend aufeinande­rtreffen.

26 Punkte hat Lindau derzeit, 18 Sonthofen – das sich sogar noch weiter nach unten orientiere­n muss. Dank zweier Siege rückte der Letzte EHC Waldkraibu­rg bis auf drei Punkte an die Allgäuer heran. Auf der Zielgerade­n der Oberliga-Hauptrunde wird sich bis zum 6. Januar zeigen, wer neben dem SC Riessersee, der nach seiner Insolvenz nach der vergangene­n Saison automatisc­h an der Abstiegsru­nde teilnehmen muss, gegen die besten Bayernligi­sten um den Klassenerh­alt in der Oberliga kämpfen muss.

In Lindau, wo man Platz acht und damit die Play-offs als Ziel ausgegeben hatte, blickt man nach der sangund klanglosen 0:4-Pleite von Mittwochab­end in Memmingen mit gemischten Gefühlen auf den nächsten Gegner. „Wenn wir gegen Sonthofen das Ruder nicht herumreiße­n, dann war das Starbulls-Erfolgswoc­henende nur ein Strohfeuer“, stellt der EVL-Vorsitzend­e Bernd Wucher fest. Zehn Punkte sind die Blue Devils weiden auf Platz acht schon entfernt. Die Erwartungs­haltung der EVL-Führungsri­ege fürs Wochenende ist daher logisch: „Wir erwarten zwei Siege.“Das sei in Telefonkon­ferenzen und einem Meeting am Donnerstag als „klares Signal ans Trainertea­ms und der sportliche­n Leitung“kommunizie­rt worden. Mitte Oktober siegten die Bulls zu Hause übrigens mit 5:2, fünf Wochen später machte der EVL mit 2:1 das Rennen.

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