Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Peking und Washington senden positive Signale im beiderseitigen Handelsstreit
WASHINGTON/PEKING (dpa) Beim Versuch einer Lösung im festgefahrenen Handelsstreit zwischen China und den USA haben beide Seiten vor dem Jahreswechsel Optimismus versprüht. Am Samstag hatten die Präsidenten Donald Trump und Xi Jinping miteinander telefoniert. Anschließend schrieb Trump auf Twitter: „Der Deal geht sehr gut voran.“
Auch aus Peking kamen positive Signale „Wir hoffen, dass sich die beiden Teams auf halbem Weg treffen, hart arbeiten und einen frühzeitigen Abschluss eines Abkommens erreichen“, sagte Xi Jinping laut einem Bericht des chinesischen Staatssenders CGTN nach dem Gespräch mit Trump am Samstag.
Trump betonte, das Gespräch sei lang gewesen und sehr gut. Wenn es zu einem Deal kommen sollte, werde dieser sehr umfassend sein, alle Themen sowie alle Gebiete und Knackpunkte behandeln, schrieb der US-Präsident. „Große Fortschritte werden erzielt!“, betonte er.
China und die USA überziehen sich seit Monaten mit gegenseitigen
Nahles: Autobranche muss Chefsache in Regierung sein
BERLIN (dpa) - Zur Sicherung des Automobilstandortes Deutschland hat die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles einen kontinuierlichen Dialog zwischen Politik und Industrie angeregt. „Es geht um das Rückgrat der deutschen Wirtschaft“, sagte Nahles der „Welt am Sonntag“. „Hier arbeiten mehrere Hunderttausend Beschäftigte, und wir wollen, dass das so bleibt. Darum muss die notwendige Umstellung auf Elektromobilität und andere alternative Antriebsformen auch in der Regierung Chefsache sein.“Aus diesem Grund habe sie Kanzlerin Angela Merkel (CDU) vor Weihnachten angeschrieben und ihr vorgeschlagen, eine neue „Industriepartnerschaft“auf den Weg zu bringen. Damit sei ein kontinuierlicher Dialog über die Transformation der Branche gemeint. „Das geht nicht innerhalb einer Legislatur. Ich will, dass im Jahr 2030 in Deutschland noch immer die besten Autos der Welt gebaut werden.“
Südwest-Handwerk fordert Stärkung des Meistertitels
STUTTGART (dpa) - Das badenwürttembergische Handwerk macht sich für die Wiedereinführung des verpflichtenden Meisterbriefes in einzelnen zulassungsfreien Handwerken stark. Die teilweise Abschaffung der Meisterpflicht im Jahr 2004 in 53 Gewerken habe die Erwartungen nicht erfüllt, sagte Rainer Reichhold, der Präsident des Baden-Württembergischen Handwerkstages in Stuttgart. „Es wurden zwar mehr Unternehmen gegründet. In der Regel sind das Betriebe mit ein oder zwei Beschäftigten. Vielen geht aber in den ersten ein bis zwei Jahren die Luft aus.“Reichhold sagte, es werde auch nicht ausgebildet und deshalb fehle in diesem Bereich dann der Nachwuchs. Etwa 18 000 Betriebe im Südwesten stellten sich in den nächsten fünf Jahren die Frage nach der Fortführung ihres Unternehmens. Außerdem seien die Beschwerden über solche Betriebe gestiegen, die keinen Meistertitel benötigten. „Oftmals beklagt der Kunde eine schlecht ausgeführte Leistung.“ Sonderzöllen auf eine ganze Reihe von Produkten. Trump hatte den Streit ausgelöst, weil er das große Handelsdefizit der USA mit China abbauen will. Am Rande des G20Gipfels in Buenos Aires hatten Trump und Xi Jinping im Dezember einen „Waffenstillstand“bis Anfang März vereinbart. Bis dahin soll eine angekündigte Erhöhung der Zölle auf Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar von derzeit zehn auf 25 Prozent ausgesetzt bleiben. In Verhandlungen soll eine Lösung des Konfliktes erreicht werden.
Zahl der Ladestationen für E-Autos steigt weiter
BERLIN (dpa) - Das Netz von Ladestationen für Elektroautos wird nach Angaben der Strombranche stetig ausgebaut. Wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Sonntag mitteilte, gibt es in Deutschland inzwischen mehr als 16 100 öffentliche und teilöffentliche Ladepunkte. Das seien 2600 oder 20 Prozent mehr als noch Mitte des Jahres. Erfasst werden Ladesäulen etwa von Energieunternehmen, Parkhausund Parkplatzbetreibern, Supermärkten und Hotels. In der Zahl nicht enthalten sind private Lademöglichkeiten. Rein rechnerisch kommen demnach bei derzeit knapp 160 000 gemeldeten Elektro- und Hybridautos, die auch an der Steckdose aufgeladen werden können (Plug-in), etwa zehn Autos auf jeden Ladepunkt. Diese Quote entspricht der Empfehlung der Europäischen Kommission. Der BDEW hatte Ende Juni 13 500 Ladepunkte erfasst.
Hochseefischerei mit kleinerer Flotte
HAMBURG/SCHWERIN (dpa) - Die deutsche Hochseefischerei hat ihre Fangflotte verkleinert und modernisiert: In diesem Jahr sind zwei neue Trawler in Betrieb gegangen, wie der Vorsitzende des Deutschen Hochseefischerei-Verbandes, Uwe Richter, berichtete. Sie ersetzen bei der Deutschen Fischfang Union Cuxhaven zwei Schiffe aus den 1970er und 1980er Jahren. Richter zufolge beschäftigt die deutsche Hochseeflotte 335 Seeleute – auf jetzt noch sieben Fang- und Verarbeitungsschiffen. Mitte Dezember hatte die EU Quotenkürzungen für die Nordsee und den Nordost-Atlantik beschlossen, darunter von Brotfischen wie Hering, Makrele und dem Blauen Wittling. „Im nächsten Jahr wird die Heringsquote in der Nordsee für Deutschland um 40 Prozent, die Makrelenquote um 20 und die Quote für Blauen Wittling um 17,6 Prozent gekürzt“, sagte Richter. Als Reaktion darauf soll die Fernfischerei verstärkt werden, unter anderem im Nord- und Südpazifik. Ein Schiff fange vor der afrikanischen Küste Sardinen.