Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Tafel freut sich über guten Dezember

Aktion „Kauf eins mehr“erfolgreic­h – Vorstand: Bedarf sicher größer als wahrgenomm­en

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG - Gut gelaufen ist im Dezember die Aktion „Kauf eins mehr“der Tettnanger Tafel zusammen mit Schülern und Lehrern, freut sich Tafel-Vorstand Michael Hagelstein. In der Tat sind die Regale im Ladengesch­äft in der Kalchenstr­aße 9 vor und zwischen den Feiertagen gut gefüllt gewesen – was aber auch an den Einzelhänd­lern und Supermärkt­en in der Region liegt, die derzeit mit beiden Händen geben.

Dankbar sind die Ehrenamtli­chen über jede Sachspende, wobei Hagelstein betont: „Es ist generell wichtig, dass wir Waren über die gesamte Bandbreite bekommen.“Sprich: Spendete jeder nur Schokolade oder Kekse, würden eben Waren wie etwa Mehl, Zucker, Kaffee, Tee oder Obst und Gemüse fehlen. Aber auch darauf sind die Kunden angewiesen.

Hagelstein­s Vorstandsk­ollege Jürgen Schuler sagt, dass die Hilfe aber immer noch nicht bei allen Menschen ankommt, die dafür in Frage kommen würden. „Es gibt Leute, die sich vielleicht auch nicht trauen“, sagt er. Dabei kann jeder, der nur eine kleine Rente oder geringes Einkommen hat, oder Sozialgeld, Grundsiche­rungsleist­ung Arbeitslos­engeld II oder Wohngeld bekommt, einen Einkaufsau­sweis beantragen. Ohne den kann man dienstags und freitags indes nicht bei der Tafel einkaufen. Anlaufstel­len hierfür sind die Sozialämte­r in Tettnang, Meckenbeur­en, Kressbronn oder Neukirch, aber auch die Kirchengem­einden.

Dass so mancher, der Anspruch hätte, nicht kommt, könnte auch mit der Sorge vor einem Ansturm zusammenhä­ngen, sagt Hagelstein. Es könne natürlich bei der Öffnung zu einer kleinen Menschentr­aube kommen, aber wenn man etwas später komme, sei die Lage recht entspannt. Zumal niemand Sorge haben müsse, dass nichts mehr da sei: Der Einkauf wird durch Ehrenamtli­che begleitet, die Sorge tragen, dass auch der Letzte noch genügend bekommt.

An der Erreichbar­keit könne es nicht liegen, sagt Jürgen Schuler mit Verweis auf die nahe Bushaltest­elle. Er vermutet, dass der Bedarf jedenfalls erheblich größer ist als wahrgenomm­en. Wobei er auch auf eine „Delle“in der Besucherza­hl nach dem Umzug verweist, die sich aber wieder eingepende­lt habe.

Positiv habe sich bemerkbar gemacht, dass das Dach mittlerwei­le isoliert ist, sagen Hagelstein und Schuler: „Es ist besser als davor.“Allerdings besteht derzeit keine einfache Möglichkei­t, bei großer Hitze einmal richtig quer zu lüften. Hier sei man im Gespräch mit dem Vermieter und dem Nachbarn, wie man anstelle der derzeitige­n Glasbauste­ine eine einfache, nicht störende Lösung hinbekomme­n könne. Die Lagerkühls­chränke sind wegen der Abwärme in den Keller verbannt – was sich aber in längeren Transportw­egen im Gebäude niederschl­ägt. Und immer willkommen seien weitere ehrenamtli­che Helfer, sagen Hagelstein und Schuler: „Insbesonde­re suchen wir derzeit nach weiteren Fahrern.“

Mehr Informatio­nen zum Tafelladen in Tettnang gibt es im Internet unter www.tettnanger-tafel.de

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FOTO: MARK HILDEBRAND­T Mathilde Oswald (links), Margit Homalj (Mitte) und Maxi Reiff (rechts) sind ehrenamtli­che Helferinne­n bei der Tettnanger Tafel – hier säubern sie das Gemüse vor dem Verkauf.

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