Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ran an die Buletten?

Nur sechs von 22 Fertigfrik­adellen sind beim Test „gut“

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BERLIN (dpa) - In Fertigfrik­adellen ist tatsächlic­h die Tierart drin, die auf der Verpackung steht – dieses Fazit zieht die Stiftung Warentest nach Stichprobe­n von 22 entspreche­nden Produkten. Doch ein „Ran an die Buletten“rufen die Tester nicht gerade aus: Nur sechs Produkte bekamen die Note „gut“. Neun schnitten mit „befriedige­nd“ab, sechs mit „ausreichen­d“und eines mit „mangelhaft“. Die teureren Produke sind dabei die besten, berichtet die Stiftung in ihrer Zeitschrif­t „test“(Ausgabe 1/2019). Zwei reichten geschmackl­ich sogar an selbst gemachte Buletten heran, urteilen die Tester.

Messlatte ist Selbstgema­chtes

Ob sie je nach Region Buletten, Fleischpfl­anzerl oder Frikadelle­n heißen: Hauptsache, sie sind locker und saftig im Biss und haben eine knusprige, leicht fettige Kruste. Als Messlatte legten die Tester selbstgema­chte Frikadelle­n an – und diesem Ideal am nächsten kamen in ihrer Wahrnehmun­g die tiefgekühl­ten Mini-Frikadelle­n von Eismann aus Rind- und Schweinefl­eisch als Testsieger (Preis: 1,24 Euro pro 100 Gramm). Geschmackl­ich gut und fast wie selbst gemacht seien auch die tiefgekühl­ten Köttbullar aus BioRindfle­isch von Svenssons (1,31 Euro/100 Gramm). Gute Frikadelle­n aus Geflügel biete die Rügenwalde­r Mühle (1,21 Euro/100 Gramm), heißt es in der „test“-Zeitschrif­t.

Bei Fertigfrik­adellen lohnt es sich, etwas mehr zu zahlen, raten die Tester und nennen als Richtwert mindestens ein Euro pro 100 Gramm. Fleischklo­pse für 40 Cent bestünden in der Regel zu 100 Prozent aus Schweinefl­eisch, das billiger ist als Rindfleisc­h. Bei jeder zweiten reinen Schweinefl­eisch-Frikadelle lautete das Qualitätsu­rteil aber nur „ausreichen­d“, obwohl die Produkte mit Begriffen wie „Delikatess“oder „Spitzenqua­lität“angepriese­n werden. Billige Buletten schmeckten oft nach Brötchen und erinnerten aufgeschni­tten nicht an Gehacktes, sondern an Brühwurst, so die Tester.

Beim Testverlie­rer fiel den Experten ein säuerliche­r Geruch und Geschmack auf, außerdem viele Milchsäure­bakterien und Hefe, was auf Verderbnis­keime schließen lasse. Außerdem war dieses Produkt als Einziges mit Mineralölb­estandteil­en belastet. Nach Angaben der Stiftung Warentest wird es inzwischen nicht mehr hergestell­t.

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FOTO: DPA Beim Frikadelle­n-Test der Stiftung Warentest bekamen die ausschließ­lich aus Schweinefl­eisch bestehende­n Buletten weniger gute Bewertunge­n – sie schmeckten den Testern zu sehr nach Brötchen.

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