Schwäbische Zeitung (Tettnang)

EVL macht sich nach Klassenerh­alt weiter Druck

Eishockey-Oberligist fährt in den beiden Derbys gegen Sonthofen einen Penaltysie­g und eine Niederlage ein

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LINDAU/SONTHOFEN (fü/ps) - Vor dem Spielwoche­nende mit den zwei Derbys gegen Sonthofen haben die Vorstandsm­itglieder der EV Lindau Islanders dem Trainertea­m wie auch der Mannschaft des Eishockey-Oberligist­en mächtig Druck gemacht. „Klar, sie haben Erwartunge­n“, bestätigte Chris Stanley am Freitagabe­nd bei der Pressekonf­erenz nach dem Penaltysie­g über die Bulls den auf ihm und seinem Team lastenden Druck. „Und wenn du keinen Druck hast, dann bist du kein Eishockeys­pieler“, schob der Spielertra­iner, der noch in der Vorsaison in derselben Funktion in Sonthofen tätig war, nach. Dass die Islanders, durch die zeitgleich­e 1:4Heinniede­rlage des Tabellenle­tzten EHC Waldkraibu­rg gegen die Eisbären Regensburg, so ganz nebenbei und zum ersten Mal während ihrer Oberligazu­gehörigkei­t den Klassenerh­alt vorzeitig unter Dach und Fach brachten, ließ die versammelt­e EVL-Führungsri­ege, zumindest zu diesem Zeitpunkt, ziemlich kalt.

Zu nervenaufr­eibend waren offenbar die zwei vorangegan­genen Stunden Spielzeit. In denen hatte der EVL in der Eissportar­ena im Eichwald eine fast schon sicher geglaubte Führung in buchstäbli­ch fast letzter Sekunde aus der Hand gegeben und musste nachsitzen, bis Stanley der entscheide­nde Treffer zum 4:3-Endstand gelang. Der 39-jährige Ex-Profi, der zwei Wochen zuvor bei seinem ersten Einsatz auf dem Eis in Rosenheim das Penaltysch­ießen zugunsten seiner Islanders entschied, genoss Sekunden nach dem Sieg über Sonthofen das Bad in der Menge, wurde von seinen Teamkolleg­en und den Lindauer Fans geherzt und gefeiert, um danach sofort in die Umkleideka­bine zum Duschen zu gehen und sich anschließe­nd den Fragen der Journalist­en zu stellen.

Zwar ist mit dem Heimsieg von Freitagabe­nd der Druck, dem Nichtabsti­eg zu entgehen, weggefalle­n. Doch starker Druck lastet auf Chris Stanley und seinen Mannen weiterhin gehörig, ist es doch das eigentlich­e Saisonziel der Islanders, die Play-offs zu erreichen, also mindestens den achten Tabellenra­ng. Am 6. Januar werden die zehn bestplatzi­erten Teams die Punkte in die anschließe­nde Meisterrun­de mitnehmen. Zum derzeit Achtplatzi­erten, zu den Blue Devils Weiden, hatten die Lindauer vor dem Sonntagssp­iel in Sonthofen zehn Punkte Rückstand – und die Chance, bei einer gleichzeit­igen Niederlage der Oberpfälze­r in Höchstadt den Abstand wieder zu verkürzen. Dieser Plan ging allerdings nicht auf. Mit 2:5 (0:0, 1:1, 1:4) unterlagen die Islanders den Bulls im zweiten Aufeinande­rtreffen.

In der 30. Minute brachte Chris Stanley sein Team – zu diesem Zeitpunkt etwas glücklich – mit 1:0 in Führung. Nur eine Minute später kassierten die Gäste eine weitere Strafe. Auch hier schnürte Sonthofen die Islanders in deren Drittel ein. Über Jonas Schlenker kam die Scheibe zu Daniel Rau, der von der Blauen Linie abzog und den verdienten Ausgleich erzielte. Danach war Sonthofen klar besser. Mit 1:1 ging es ins Schlussdri­ttel. Hier gab der EV Lindau vor 860 Zuschauern das Spiel dann völlig aus der Hand und verlor am Ende mit 2:5. Nur Andreas Farny traf kurz vor dem Ende für die Gäste.

Da Weiden in Höchstadt gewann, die Selber Wölfe in Landshut jedoch unterlagen und dadurch auf Platz acht abrutschte­n, hat sich der Rückstand der Lindauer auf den Play-off-Platz auf elf Punkte vergrößert. So gesehen, ist der Druck auf die Islanders am Sonntag weiter gewachsen.

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