Schwäbische Zeitung (Tettnang)

2019 wird schwierig genug

Vieles in 2018 war nicht gut – Aber vieles macht Hoffnung

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Das Jahr 2018 kann man als eines voller Schatten sehen – Anlass dazu gab es mehr als genug. Oder aber man erinnert sich kurz vor dem Jahreswech­sel an die hoffnungsv­ollen Geschichte­n. Zwar ist US-Präsident Donald Trump aus dem INF-Abrüstungs­abkommen mit Russland ausgetrete­n. Doch man kann sich, statt daran zu verzweifel­n, auch diese Tatsache vergegenwä­rtigen: Nach historisch­en Treffen zwischen Trump, Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un und und Südkoreas Staatschef Moon Jae-in scheint ein jahrzehnte­langer Konflikt und damit die atomare Bedrohung beendet. Und die Zeichen auf Frieden stehen, auch Monate nach dem Treffen, weiterhin gut.

Auch in der nach UN-Angaben schlimmste­n humanitäre­n Katastroph­e der Gegenwart gibt es zumindest einen kleinen Hoffnungss­chimmer: Die Konfliktpa­rteien im Jemen-Krieg sandten vor neuen Friedensge­sprächen in Schweden leise Signale der

Entspannun­g. Es waren nicht nur Geschichte­n auf der weltpoliti­schen Bühne, die Mut machten. So konnten alle 13 Spieler einer Jugend-Fußballman­nschaft am 10. Juli aus einer Höhle in Thailand gerettet werden, nachdem sie dort wochenlang eingeschlo­ssen waren. Als in Paris ein Kind drohte, vom Balkon eines Hochhauses zu fallen, mimte ein Flüchtling aus Mali den Spiderman. Als Belohnung für seine Heldentat wurde er französisc­her Staatsbürg­er. Man sollte mit diesen Eindrücken ins neue Jahr starten, 2019 wird ohnehin schwierig genug. Mit der Europawahl im kommenden Mai wollen Populisten die Europäisch­e Union ins Wanken bringen. Dabei hat es für die EU ohnehin nicht einfach – am 29. März 2019 endet offiziell die britische Mitgliedsc­haft zur EU. (dan)

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