Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Auch 2019 wird ein Jahr der Baustellen
Zu bestehenden Projekten kommen Umbau des Berliner Platzes und die Gartenschau hinzu
LINDAU - Lindauer freuen sich, dass die ersten Großprojekte nach jahrelanger Diskussion fertig werden. Aber nach der Unterführung Langenweg und der Inselhalle ist noch lange nicht Schluss. Auch im kommenden Jahr müssen sich Lindauer und Gäste auf neue Baustellen einrichten.
Berliner Platz: Am folgenreichsten werden dabei sicherlich die Arbeiten zur Umgestaltung des Berliner Platzes. Wie berichtet, wird die Stadt dort einen Turbokreisel einrichten mitsamt einer Umfahrung aus Aeschach in Richtung Autobahn. Autofahrer auf dieser Strecke sollen den Kreisverkehr umfahren, ähnlich wie in umgekehrter Richtung am Kolpingkreisel. Einen genauen Termin für diese Bauarbeiten hat die Stadt noch nicht bekannt gegeben. Weiter planen muss die Stadt zudem das komplette Umfeld des Berliner Platzes. Wie das Gelände des neuen Bahnhofs, die Erweiterung des Lindauparks und das Vier-Linden-Quartier aussehen soll und welche Folgen das für eine dauerhafte Verkehrslösung hat, ist bisher in großen Teilen noch offen.
Hintere Insel: Klar ist dagegen, dass auf der Hinteren Insel nach Saisonende im September die Bauarbeiten für die Gartenschau beginnen sollen. Los geht es an der Karlsbastion und auf dem Sina-Kinkelin-Platz. Der Seeparkplatz soll hingegen noch den Sommer über komplett zur Verfügung stehen. Erst im Folgejahr 2020 wird dann auf der Hinteren Insel überall für die Gartenschau gearbeitet.
Straßenbau auf der Insel: Bauarbeiten wird es auf der Insel außerdem in der Zwanziger Straße geben, wo vor der Inselhalle noch die oberste Schicht auf der neuen Fahrbahn fehlt. Im Frühjahr bringen Arbeiter dann außerdem die Markierungen an, auf die Fahrradfahrer schon lange drängen. Ebenfalls vor Ostern soll der Gehweg an der neuen Thierschbrücke angebracht sein. Bis dort auch die Außenanlagen fertig sind, wird es Mai. Bis dahin sollen auch die Arbeiten an den Außenanlagen bei der Inselhalle abgeschlossen sein. Spätestens bis zur Nobelpreisträgertagung Ende Juni soll zudem der Nobelsteg im Kleinen See zugänglich sein.
Therme: Dass die Bauarbeiten für die Therme im Eichwald möglichst zügig voranschreiten sollen, ist für die Verantwortlichen selbstverständlich. Sie erwarten, dass Verwaltungsgericht Augsburg im Januar und vielleicht später im Jahr auch der Verwaltungsgerichtshof das Vorhaben stützen.
GTL: Ein weiteres Großprojekt soll im Sommer hinzukommen, wenn neben der Kläranlage die Bauarbeiten für den Neubau für Bauhof, Stadtgärtnerei und Tiefbauamt beginnen soll. Damit Verbunden ist der Bau eines Firmenparkhauses für die Mitarbeiter von Continental.
Wohnbau: In Sachen Wohnbau ● schreiten die Projekte der GWG voran. Ob und wie das Genehmigungsverfahren für das Vier-Linden-Quartier neben dem Lindaupark startet, das entscheidet der Stadtrat. Wie berichtet, hatten die Räte mit knapper Mehrheit das Verfahren abgelehnt. Streitpunkt war die geplante Ampelkreuzung an der neuen Zufahrt zum Lindaupark. Zu rechnen ist außerdem damit, dass der Stadtrat auch das Verfahren für die Bebauung des Coca-Cola-Grundstücks aufnimmt. Zu rechnen ist zudem damit, dass die Firma Rhomberg im Verlauf des Jahres mit der Stadt über die Zukunft des Kunert-Grundstücks verhandelt. Während der Bauträger dort vor allem Wohnungen möchte, wollen die Stadträte so viel Gewerbefläche wie möglich erhalten.
Bahn: Ganz andere Bauarbeiten ● nimmt die Bahn AG in Lindau auf. Der Bau der Unterführung Langenweg wird wohl Anfang Februar mit vollem Tempo beginnen. Außerdem schreiten die Arbeiten für das elektronische Stellwerk voran. Im Lauf des Jahres 2019 kommen weitere Arbeiten für die Elektrifizierung und den neuen Bahnknoten Lindau hinzu. Da die Bahn außerdem weiter an der Elektrifizierung der Strecken nach München und Ulm arbeitet, müssen sich Fahrgäste auf einige Monate mit Busverkehr statt Zügen einstellen.
Karl-Bever-Platz: Verwaltung und Stadtrat werden im kommenden Jahr die Planung für das umstrittene Parkhaus am Karl-Bever-Platz vorantreiben. Ende des Jahres wollen sie die Bestellung aufgeben, damit der Neubau direkt vor der Insel rechtzeitig zur Gartenschau im Frühjahr 2021 fertig sein kann. Die Bunte Liste hat ein Bürgerbegehren gegen das Projekt angekündigt und muss entscheiden, ob und wann sie Unterschriften sammel und die Lindauer abstimmen lassen.
Cavazzen: Unumstritten ist dagegen der Umbau des Cavazzen. Das etwa 300 Jahre alte Gebäude ist baufällig, deshalb ist Lindau froh über 18 Millionen Euro Zuschüsse von Bund und Land, die den Baubeginn im Herbst möglich machen. Mehr als drei Jahre müssen Lindauer und Gäste dann mit der Großbaustelle am Marktplatz leben.
Einzelhandel: Penny und Fristo im Heuriedweg dürfen schon umbauen. Bis zum Ende des Jahres 2018 soll es Baurecht für den neuen KauflandMarkt am Heuriedweg geben. Ob Edeka bei seiner Standortsuche weiterkommt, ist unklar. Die Bauarbeiten für den Büroturm mit Supermarkt am Esso-Kreisverkehr werden sicher noch nicht in diesem Jahr beginnen.
Autobahn: Auch wenn Lindauer ihre Stadt verlassen, sollten sie sich auf Baustellen einrichten. Denn in der Zeit von März bis November laufen die Arbeiten für einen neuen Fahrbahnbelag der Autobahn zwischen Landes- und Staatsgrenze weiter. Der Verkehr läuft jeweils in beiden Richtungen mit stark verringertem Tempo zweispurig auf der anderen Autobahnhälfte. Vor allem in der Sommerzeit dürfte es zu Staus kommen.
B31 : Und an der Bundesstraße B 31 hofft das Staatliche Bauamt Kempten, dass eine Baufirma den Auftrag für die Verlängerung der Einfädelspur auf dem Schönbühl annimmt. Schon seit zwei Jahren will die Behörde den Unfallschwerpunkt dort entschärfen, doch bisher fand sich keine Firma, die den Auftrag zu einem annehmbaren Preis erledigen wollte. Möglichst um Ostern herum soll das heuer passieren. Für einige Wochen wird die Bundesstraße dann in eine Richtung gesperrt, sodass der Verkehr durch das Hinterland umgeleitet werden muss.