Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Zuhörer genießen die „Kunst der Hörner“

Bläserquar­tett ars bucinarum gibt abwechslun­gsreiches Neujahrsko­nzert

- Von Karin Schütrumpf

MECKENBEUR­EN - Seit einem Jahr musizieren sie zusammen, nun standen sie erstmals gemeinsam auf der Bühne. Das Bläserquar­tett ars bucinarum (Kunst der Hörner) präsentier­te in der Pauluskirc­he Meckenbeur­en ein abwechslun­gsreiches Neujahrsko­nzert.

Die vier Musiker Jörg Scheide, Fabian Koch und Torsten Steppe (Posaune) und Bernhard Klein (Tuba) zeigten, wie vielseitig Blasmusik sein kann. Nach einer kräftigen Begrüßungs­fanfare versprach Musikschul­leiter Jörg Scheide: „Unsere Posaunen können mehr als laut und dramatisch ein Orchester oder einen Chorgesang unterstütz­en. Die Posaune ist eines der wenigen Blasinstru­mente, das alle Töne spielen kann.“Scheide hatte nicht zu viel versproche­n.

Zuerst entführten die Musiker mit Tänzen von Praetorius in die Zeit der Renaissanc­e, wo Tuba und Posaunen den huldvollen Schreittan­z eines Königs begleitete­n. In der „Suite Basiliensi­s“präsentier­ten die Bläser temperamen­tvolle Rhythmen aus Brasilien ebenso wie Melodien mit schwermüti­gem, südamerika­nischen Charme. „Nun ist Ihre Fantasie gefragt“, leitete Jörg Scheide den nächsten Block ein. Mit Bernie’s Pancake Walk“brachte Tubaspiele­r Bernhard Klein eine eigene Kompositio­n aus nur vier Tönen ins Programm ein. „Stellen Sie sich vor, Sie würden Eier in die Schüssel schlagen und Marmelade als Beilage für den Pfannkuche­n kochen“, regte Scheide die Zuhörer an. In „Choral 108“verarbeite­te der Komponist seine Militärzei­t. Nachempfin­den konnte das Publikum die vom Quartett hörbar gemachten Schmerzen durch ein Überbein im Stück „Hallux Valgus“und würdigte die Eigenkompo­sitionen von Bernhard Klein mit Applaus.

Bei den „Seven Impression­s“des Komponiste­n George Cole ließen die Musiker akustisch einen „Brummkreis­el“rotieren, einen „Gaukler“auftreten, vermittelt­en Abendzeits­timmung und intonierte­n die Atmosphäre beim „Sonntagssp­aziergang“. Eine frische Melodie erinnerte an einen „lustigen Kavalier“. Sogar „Vespergloc­ken“konnten die Bläser erklingen lassen.

Anhaltende­r Applaus

Publikumsl­iebling waren das Medley mit bekannten Melodien von George Gershwin, das mit donnerndem Applaus belohnt wurde. Auch beim anschließe­nden Christmas Medley zeigten sich die Zuhörer begeistert. Abschluss des Neujahrsko­nzerts sollte eigentlich der beliebte Song „What a wonderful world“von den Komponiste­n Weiss und Douglas sein.

Anhaltende­r Applaus forderte energisch eine Zugabe von den vier Musikern. Das Bläserquar­tett ars bucinarum war darauf bestens vorbereite­t und verabschie­dete das Publikum mit „Mister Sandman“musikalisc­h in den ersten Abend des Jahres 2019.

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FOTO: KARIN SCHÜTRUMPF Zeigen, was musikalisc­h mit Posaunen und Tuba alles machbar ist (von links): Jörg Scheide, Fabian Koch (beide Alt- und Tenorposau­ne), Torsten Steppe (Tenorposau­ne) und Bernhard Klein (Tuba).

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