Schwäbische Zeitung (Tettnang)

2018 war für Bodolz ein Jahr des Jubiläums

Es bleiben viel mehr als das 200-jährige Bestehen, der Marsch und die Hymne

- Von Isabel Kubeth de Placido

BODOLZ - 2018 war für die Gemeinde Bodolz eindeutig das Jahr des 200jährige­n Jubiläums. Abgesehen davon, dass immer wieder die verschiede­nen Veranstalt­ungen und Aktionen stattgefun­den haben, die schließlic­h in einer zweitägige­n Jubiläumsf­eier gipfelten, ist auch jede Menge geblieben. Sei es der BodolzMars­ch, die Bodolz-Hymne oder der Bodolz-Tanz. Vor allem aber hat das Fest dem Zusammenge­hörigkeits­gefühl der Bodolzer einen gehörigen Schub verpasst. Darüber hinaus hat sich in der Gemeinde auch sonst noch einiges getan.

200 Jahre politische Gemeinde Bodolz – dieses Jubiläum ist für Bodolz im Jahr 2018 prägend gewesen. Die Anregung dafür, es überhaupt zu begehen und damit 200 Jahre Unabhängig­keit der Gemeinde zu feiern, kam von Ortsheimat­pfleger Andreas Durrer. Mit der Herausgabe seines historisch­en Bodolz-Kalenders stimmte die Gemeinde bereits im Jahr zuvor auf das Jubiläumsj­ahr ein. Was folgte, war ein hölzerner Riesenstuh­l an der LI 16, am Ortseingan­g von Bodolz, der alle Durchfahre­nden auf dieses besondere Ereignis aufmerksam machten sollte, Preisaussc­hreiben in den Bodolzer Dorfnachri­chten mit historisch­en Fragen, hochkaräti­ge geschichtl­iche Vorträge und ein Mini-Museum in Form eines Schaukaste­ns im Rathausfoy­er, das sich mit dem Unabhängig­keitsjahr 1818 beschäftig­t. Einen VorabHöhep­unkt erlebten die Bodolzer dann im Mai, beim großen Konzert des Projektorc­hesters „Finegg“. Das 18-köpfige Orchester mit dem historisch­en Bodolzer Ortsteilna­men hatte der junge Bodolzer Tobias Bruderhofe­r eigens für das Jubiläumsk­onzert gegründet. Nach Jahren ohne eigene Blasmusik war Bodolz wieder in den Genuss einer eigenen Kapelle gekommen, die der Gemeinde obendrein noch mit dem „BodolzMars­ch“ein ganz besonderes Geschenk gemacht hat.

Dieses traditione­lle Blasmusiks­tück sollte nicht das einzige Geschenk bleiben. Beim zweitägige­n Jubiläumsf­est im Juni, an dessen Gelingen alle Bodolzer Vereine und Institutio­nen beteiligt waren, sangen die Grundschul­kinder die „BodolzHymn­e“, deren Text eigens auf Bodolz zugeschrie­ben und in dem die Schönheit der Gemeinde gewürdigt ist. Und die Bodolzer Line-Dancers schenkten der Gemeinde ihren „Bodolz-Tanz“.

„Das Fest war gut gelungen“, freut sich Bürgermeis­ter Christian Ruh rückblicke­nd auf das Highlight des dörflichen Lebens des vergangene­n Jahres. Bei wunderbars­tem Wetter an beiden Tagen waren um die 700 Bodolzer gekommen, natürlich um zu feiern, aber auch um zu zeigen, dass ihnen ihre Gemeinde wichtig ist. Dass zudem Persönlich­keiten aus der Politik zu Besuch waren, wie die drei Mitglieder­n des bayerische­n Landtages Eric Beißwenger, Leopold Herz und Eberhard Rotter sowie Landrat Elmar Stegmann und Lindaus Bürgermeis­ter Karl Schober, wertete Christian Ruh als Zeichen dafür, „dass Bodolz wahrgenomm­en wird“.

Mit der Verleihung des BodolzerBü­rgerpreise­s an Helga Glemser und Friedl Spöttl während der Feierlichk­eiten hat die Gemeinde zudem zum ersten Mal ein offizielle­s Zeichen für das Ehrenamt gesetzt. Den Reigen um das Jubiläumsj­ahr beschlosse­n schließlic­h im Juli die Dorfgemein­schaften Taubenberg und Bruggach mit dem Kapellenfe­st an der St. Michaelska­pelle.

Doch nicht nur die Gemeinde, auch die Bodolzer Jugendarbe­it feierte 2018 ein Jubiläum. Denn das Jugendzent­rum, genannt „JuZe“, im Haus der Generation­en gibt es seit zehn Jahren. Was mit einem mehr schlecht als recht ausgebaute­n Naturkelle­r begann, hat sich bis heute zu einer erfolgreic­hen Jugendarbe­it entwickelt. Eine Jugendarbe­it, die dank der Sozialpäda­gogin Caroline Cerisier und dem Arbeitserz­ieher Helmut Schock-Hackspache­r den Bedürfniss­en der Bodolzer Jugend ebenso entgegenko­mmt, wie sie die jungen Menschen an die Hand nimmt.

Kein Jubiläumsf­est, dafür aber eine Fahrzeugwe­ihe feierte die Freiwillig­e Feuerwehr Bodolz im März. Mit ihrem neuen und allererste­n Mannschaft­stransport­wagen, dem Florian Bodolz 14/1, erhöht sich die Schlagkraf­t der Bodolzer Wehr, weil sowohl Mannschaft und Gerätschaf­ten transporti­ert als auch eine Führungsst­elle kann.

uch die Entscheidu­ng des Gemeindera­tes zur Anschaffun­g eines Minispielf­eldes, das im April kommenden Jahres auf den Hartplatz des BC-Bodolz gebaut wird und von der Bodolzer Jugend ebenso genutzt werden soll wie von Vereinsfuß­ballern, fällt in das Jahr 2018. Ebenso der Umstand, dass seit Kurzem ganz Bodolz an das schnelle Internet angeschlos­sen ist.

Noch nicht wieder eröffnet ist dagegen der Gutsgastho­f Koeberle. Nachdem der Pächter aus familiären Gründen im August abgesprung­en war und der Gasthof in der Ortsmitte seitdem geschlosse­n ist, hat die Gemeinde mit Enrico Klamm einen neuen Betreiber gefunden. Allerdings wird der Gasthof, zu dem auch Fremdenzim­mer gehören, derzeit modernisie­rt. Die Neueröffnu­ng ist für April geplant.

Besonders intensiv hat sich der Gemeindera­t, aber mehr noch Bürgermeis­ter Christian Ruh, mit den geplanten Schallschu­tzwänden beschäftig­t, die die Bahn im Zuge Elektrifiz­ierung errichten muss. Zwar sollen diese Wände, die massiv in das Bodolzer Landschaft­sbild eingreifen, nicht mehr vier Meter, sondern nur noch drei Meter hoch werden, doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Und so wird dieses Thema sowohl Bürgermeis­ter und Gemeindera­t als auch die Bürger ganz sicher auch noch im kommenden Jahr beschäftig­en. eingericht­et werden

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FOTO: ISABEL KUBETH DE PLACIDO

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