Schwäbische Zeitung (Tettnang)
2018 war für Bodolz ein Jahr des Jubiläums
Es bleiben viel mehr als das 200-jährige Bestehen, der Marsch und die Hymne
BODOLZ - 2018 war für die Gemeinde Bodolz eindeutig das Jahr des 200jährigen Jubiläums. Abgesehen davon, dass immer wieder die verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen stattgefunden haben, die schließlich in einer zweitägigen Jubiläumsfeier gipfelten, ist auch jede Menge geblieben. Sei es der BodolzMarsch, die Bodolz-Hymne oder der Bodolz-Tanz. Vor allem aber hat das Fest dem Zusammengehörigkeitsgefühl der Bodolzer einen gehörigen Schub verpasst. Darüber hinaus hat sich in der Gemeinde auch sonst noch einiges getan.
200 Jahre politische Gemeinde Bodolz – dieses Jubiläum ist für Bodolz im Jahr 2018 prägend gewesen. Die Anregung dafür, es überhaupt zu begehen und damit 200 Jahre Unabhängigkeit der Gemeinde zu feiern, kam von Ortsheimatpfleger Andreas Durrer. Mit der Herausgabe seines historischen Bodolz-Kalenders stimmte die Gemeinde bereits im Jahr zuvor auf das Jubiläumsjahr ein. Was folgte, war ein hölzerner Riesenstuhl an der LI 16, am Ortseingang von Bodolz, der alle Durchfahrenden auf dieses besondere Ereignis aufmerksam machten sollte, Preisausschreiben in den Bodolzer Dorfnachrichten mit historischen Fragen, hochkarätige geschichtliche Vorträge und ein Mini-Museum in Form eines Schaukastens im Rathausfoyer, das sich mit dem Unabhängigkeitsjahr 1818 beschäftigt. Einen VorabHöhepunkt erlebten die Bodolzer dann im Mai, beim großen Konzert des Projektorchesters „Finegg“. Das 18-köpfige Orchester mit dem historischen Bodolzer Ortsteilnamen hatte der junge Bodolzer Tobias Bruderhofer eigens für das Jubiläumskonzert gegründet. Nach Jahren ohne eigene Blasmusik war Bodolz wieder in den Genuss einer eigenen Kapelle gekommen, die der Gemeinde obendrein noch mit dem „BodolzMarsch“ein ganz besonderes Geschenk gemacht hat.
Dieses traditionelle Blasmusikstück sollte nicht das einzige Geschenk bleiben. Beim zweitägigen Jubiläumsfest im Juni, an dessen Gelingen alle Bodolzer Vereine und Institutionen beteiligt waren, sangen die Grundschulkinder die „BodolzHymne“, deren Text eigens auf Bodolz zugeschrieben und in dem die Schönheit der Gemeinde gewürdigt ist. Und die Bodolzer Line-Dancers schenkten der Gemeinde ihren „Bodolz-Tanz“.
„Das Fest war gut gelungen“, freut sich Bürgermeister Christian Ruh rückblickend auf das Highlight des dörflichen Lebens des vergangenen Jahres. Bei wunderbarstem Wetter an beiden Tagen waren um die 700 Bodolzer gekommen, natürlich um zu feiern, aber auch um zu zeigen, dass ihnen ihre Gemeinde wichtig ist. Dass zudem Persönlichkeiten aus der Politik zu Besuch waren, wie die drei Mitgliedern des bayerischen Landtages Eric Beißwenger, Leopold Herz und Eberhard Rotter sowie Landrat Elmar Stegmann und Lindaus Bürgermeister Karl Schober, wertete Christian Ruh als Zeichen dafür, „dass Bodolz wahrgenommen wird“.
Mit der Verleihung des BodolzerBürgerpreises an Helga Glemser und Friedl Spöttl während der Feierlichkeiten hat die Gemeinde zudem zum ersten Mal ein offizielles Zeichen für das Ehrenamt gesetzt. Den Reigen um das Jubiläumsjahr beschlossen schließlich im Juli die Dorfgemeinschaften Taubenberg und Bruggach mit dem Kapellenfest an der St. Michaelskapelle.
Doch nicht nur die Gemeinde, auch die Bodolzer Jugendarbeit feierte 2018 ein Jubiläum. Denn das Jugendzentrum, genannt „JuZe“, im Haus der Generationen gibt es seit zehn Jahren. Was mit einem mehr schlecht als recht ausgebauten Naturkeller begann, hat sich bis heute zu einer erfolgreichen Jugendarbeit entwickelt. Eine Jugendarbeit, die dank der Sozialpädagogin Caroline Cerisier und dem Arbeitserzieher Helmut Schock-Hackspacher den Bedürfnissen der Bodolzer Jugend ebenso entgegenkommt, wie sie die jungen Menschen an die Hand nimmt.
Kein Jubiläumsfest, dafür aber eine Fahrzeugweihe feierte die Freiwillige Feuerwehr Bodolz im März. Mit ihrem neuen und allerersten Mannschaftstransportwagen, dem Florian Bodolz 14/1, erhöht sich die Schlagkraft der Bodolzer Wehr, weil sowohl Mannschaft und Gerätschaften transportiert als auch eine Führungsstelle kann.
uch die Entscheidung des Gemeinderates zur Anschaffung eines Minispielfeldes, das im April kommenden Jahres auf den Hartplatz des BC-Bodolz gebaut wird und von der Bodolzer Jugend ebenso genutzt werden soll wie von Vereinsfußballern, fällt in das Jahr 2018. Ebenso der Umstand, dass seit Kurzem ganz Bodolz an das schnelle Internet angeschlossen ist.
Noch nicht wieder eröffnet ist dagegen der Gutsgasthof Koeberle. Nachdem der Pächter aus familiären Gründen im August abgesprungen war und der Gasthof in der Ortsmitte seitdem geschlossen ist, hat die Gemeinde mit Enrico Klamm einen neuen Betreiber gefunden. Allerdings wird der Gasthof, zu dem auch Fremdenzimmer gehören, derzeit modernisiert. Die Neueröffnung ist für April geplant.
Besonders intensiv hat sich der Gemeinderat, aber mehr noch Bürgermeister Christian Ruh, mit den geplanten Schallschutzwänden beschäftigt, die die Bahn im Zuge Elektrifizierung errichten muss. Zwar sollen diese Wände, die massiv in das Bodolzer Landschaftsbild eingreifen, nicht mehr vier Meter, sondern nur noch drei Meter hoch werden, doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Und so wird dieses Thema sowohl Bürgermeister und Gemeinderat als auch die Bürger ganz sicher auch noch im kommenden Jahr beschäftigen. eingerichtet werden