Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ulmer Déjà-vu

Nach dem Sieg in der Bundesliga treffen die Ulmer Basketball­er im Eurocup wieder auf Frankfurt

- Von Gideon Ötinger

ULM - Mit dem Einzug in die Top-16 des Eurocups haben die Ulmer Basketball­er im vergangene­n Monat eine wichtige Hürde genommen. Erst mit dem letzten Gruppenspi­el gegen Brescia zwar, aber immerhin: „Es war unsere Erwartung, in die Top-16 zu kommen“, sagt Ulms Trainer Thorsten Leibenath. Dahinter kann der 43Jährige also ein Häkchen machen, die Pflicht ist erfüllt. Jetzt kommt die Kür und die beginnt heute Abend (20.15 Uhr) in der heimischen Ratiopharm-Arena mit dem Spiel gegen die Fraport Skyliners aus Frankfurt. Mancher Fan mag sich dann verwundert die Augen reiben, denn dass die Hessen zuletzt an der Donau zu Gast waren, ist nicht lange her. Fünf Tage, um genau zu sein.

„Eine abgewandel­te Form des Schachspie­ls“

An das Bundesliga­spiel werden sich die Ulmer lieber erinnern, als die Spieler vom Main. Mit 82:72 gewannen die Donaustädt­er das Aufeinande­rtreffen, doch das muss nichts heißen. Ihren Sieg verdankte die Mannschaft einem starken Schlussvie­rtel, das sie sich aber hart erarbeiten musste. „Es hat drei Viertel gedauert, bis wir einen guten Weg gefunden hatten“, sagt Leibenath. Jetzt hofft er, dass das heute schneller funktionie­rt. Aber: „Es wird interessan­t zu sehen sein, was Frankfurt machen wird.“Denn nicht nur für ihn wird das Spiel lehrreich gewesen sein, auch der Skyliners-Trainer Gordon Herbert wird sich ein paar Notizen gemacht haben. Leibenath rechnet deshalb damit, dass sich das Frankfurte­r Spiel „grundlegen­d verändert“.

Die personell gebeutelte­n Hessen müssen aber auf einige Pro-B-Spieler zurückgrei­fen. So kündigte es Herbert auf der Internetse­ite des Vereins an: „Wir haben im Moment sechs gesunde Spieler. Das bedeutet, dass wir gegen Ulm mit einigen Spielern aus unserer Pro-B-Mannschaft antreten müssen.“Fehlen werden wohl auch Trae Bell-Haynes und Akeem Vargas, die am Samstag noch auf dem Feld standen. Genug Qualität besitzen die Hessen trotzdem, allen voran Erik Murphy, dem besten Dreierschü­tzen des gesamten Eurocups. Gegen Ulm verwandelt­e er zwar keinen einzigen Distanzwur­f, die Donaustädt­er Defensive stellte er trotzdem vor Probleme: „In der ersten Halbzeit war es zu komplizier­t, wie wir ihn verteidigt haben“, sagt Leibenath. Ulms Dwayne Evans wiederum stellte Frankfurt vor Herausford­erungen. Die große Frage wird also sein, was die beiden Teams am Samstag gelernt haben und wie sie darauf zu reagieren. Für Leibenath eine „abgewandel­te Form des Schachspie­ls“.

Die Begegnung mit den Hessen ist der Auftakt in der laut Leibenath „heftigen“Gruppe F mit Krasnodar und Villeurban­ne. Und so klingt es tatsächlic­h nach einer Kür, wenn er sagt: „Es ist kein Muss, weiterzuko­mmen. Aber möglich.“

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FOTO: HORST HÖRGER Kurz vor dem Jahreswech­sel trafen die Ulmer mit Dwayne Evans (re.) schon auf Frankfurt.

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