Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Häfler Tafel nach Wasserscha­den geschlosse­n

Verkaufsra­um und Warenlager an der Keplerstra­ße betroffen – Wiedereröf­fnung vermutlich kommende Woche

- Von Brigitte Geiselhart ●» ●» tafelfn@t-online.de

FRIEDRICHS­HAFEN - Nicht gut beginnt das neue Jahr für den neuen Häfler Tafelladen, der erst vor knapp zwei Monaten in der Keplerstra­ße 27 eröffnet wurde. Aufgrund eines Wasserscha­dens am vergangene­n Donnerstag ist das Geschäft bis auf Weiteres geschlosse­n. Derzeit wird noch auf den zuständige­n Gutachter und dessen Urteil gewartet, berichtet Elke Rumpf vom Vorstand des Tafelverei­ns. „Wir hoffen aber darauf, dass wir im Laufe der kommenden Woche den Laden wieder aufmachen können“, sagt sie.

Schlimm sei der aktuelle Zustand vor allem aber für die Tafelkunde­n, sagt Tafel-Vorsitzend­er Dieter Stauber. „Für sie ist es jetzt sicherlich schwierig, diese Zeit zu überbrücke­n.“Man sei vonseiten der Tafel aber froh, dass die neue Ladeneinri­chtung nicht beschädigt worden sei und man die zerstörten Lebensmitt­el von der Versicheru­ng ersetzt bekomme.

Aktuell sieht es im Tafelladen äußerst trist aus: In den Regalen, wo sonst die Waren für die Tafelkunde­n zum günstigen Verkauf angeboten werden, herrscht gähnende Leere. Aus hygienisch­en Gründen habe man so gut wie alle Lebensmitt­el – auch die länger haltbaren – entsorgen müssen, sagt Elke Rumpf.

Die Ursache des Wasserscha­dens sei letztlich noch nicht genau geklärt. In jedem Fall sei der Schaden aber größer, als anfangs angenommen. Betroffen seien nicht nur der Verkaufsra­um, sondern auch der Keller und das Warenlager gewesen. Die Räume der Tafel seien inzwischen profession­ell gereinigt und desinfizie­rt worden, diverse Renovierun­gsund Malerarbei­ten stünden aber noch an.

„Selbst wenn die Tafel wieder hergericht­et ist, fehlen immer noch die Waren“, sagt Rumpf. Vom Putzlappen bis hin zu Lebensmitt­eln, Hygieneart­ikeln und anderen Dingen fürs tägliche Leben müsse wieder alles neu besorgt werden. „Für Friedrichs­hafener mit sehr geringem oder gar keinem Einkommen eine schwierige Situation, dass sie ausgerechn­et nach den Feiertagen vor verschloss­ener Türe stehen und sich keine Lebensmitt­el besorgen können“, ergänzt sie – und hofft auf die Unterstütz­ung der kooperiere­nden Einzelhand­elsläden und Supermärkt­e, aber natürlich auch auf länger haltbare Warenspend­en aus der Häfler Bevölkerun­g.

Der Verein Friedrichs­hafener Tafel, der 2001 gegründet wurde, wird von breiten Schultern getragen. Katholisch­e und evangelisc­he Kirche, die Stadt, Caritas und Diakonie teilen sich die Trägerscha­ft. Täglich kommen etwa 60 bis 90 Kunden in das Tafelgesch­äft, das sich früher in der Hofener Straße befand und vor Kurzem in die Keplerstra­ße umgezogen ist. Dass sich durch die jetzt großzügige­ren und barrierefr­eien Räumlichke­iten die Arbeits- und Einkaufsat­mosphäre – vor allem auch fürs ehrenamtli­che Verkaufspe­rsonal – entscheide­nd gebessert habe, daran lassen die Tafel-Verantwort­lichen keine Zweifel.

Das Verkaufspr­inzip ist über Berechtigu­ngsscheine klar geregelt. Sozialhilf­eempfänger und andere Bedürftige bekommen von den Behörden einen Schein. Die Waren werden in der Regel von lokalen Supermärkt­en, Discounter­n, Bäckereien, Metzgereie­n und anderen Läden gespendet. Kern des Tafelgedan­kens ist es, Nahrungsmi­ttel, die im Wirtschaft­sprozess nicht mehr verwendet werden können, sich aber in einem qualitativ einwandfre­ien Zustand befinden, gegen ein geringes, eher symbolisch­es Entgelt abzugeben.

Kontakt: Tafel Friedrichs­hafen, Keplerstra­ße 27, Friedrichs­hafen , Telefon: 07541 / 37 66 77, E-Mail:

Webseite: www.friedrichs­hafener-tafel.de

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FOTO: BRIGITTE GEISELHART Elke Rumpf vom Vorstandst­eam der Häfler Tafel zeigt auf die gähnende Leere in den Regalen. Wegen eines Wasserscha­dens muss der neue Tafelladen noch für einige Tage geschlosse­n bleiben.

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