Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Jochen Wöhrle ist neuer Chefarzt der Kardiologie
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Zum neuen Jahr hat Prof. Dr. Jochen Wöhrle am Medizin-Campus Bodensee (MCB) die Leitung der Klinik für Kardiologie, Pneumologie und internistische Intensivmedizin an den Standorten Friedrichshafen und Weingarten übernommen. Als Zentrumsdirektor und Chefarzt tritt er die Nachfolge von Privat-Dozent Dr. Detlev Jäger an, der Ende 2018 in den Ruhestand ging, heißt es in einem Presseschreiben des MCB.
„Sie sind zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort“, richtete sich MCB-Geschäftsführer Jochen Wolf in seiner Begrüßung an Wöhrle. So komme dieser in einen Klinikverbund, der „einen umfangreichen Reorganisationsprozess hinter sich“habe, dessen Weiterentwicklung zugleich aber „in vollem Gange“sei. Und im Bewerbungsverfahren habe man Wöhrle als jemanden kennengelernt, der „sowohl Aufbau- und Entwicklungs- als auch Integrationsarbeit leisten könne“. Mit Blick auf seine bisherige Vita verspreche man sich vom neuen Mann an der Spitze der Kardiologie Ideen und Impulse für „innovative Zukunftskonzepte“.
Der Schwabe Wöhrle („Obwohl man es mir nicht anhört!“) wurde in Heidenheim an der Brenz geboren. Nach seinem Studium der Humanmedizin in Ulm machte er ab 1996 am Uniklinikum der Donaustadt Karriere und war dort zuletzt (seit 2009) Leitender Oberarzt der Klinik für Innere Medizin II. Daneben förderte er stets aktiv den Nachwuchs, engagierte sich in Lehre und Forschung und heimste für seine Arbeit mehrere Auszeichnungen ein, darunter den Karl-Ludwig-Neuhaus-Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (2010).
Zum Jahresbeginn hat Jochen Wöhrle nun seinen neuen Posten am Bodensee angetreten. Seine Eindrücke nach den ersten sechs Arbeitstagen? Auf „sehr exzellente Strukturen und ein sehr motiviertes und engagiertes Team“sei er hier gestoßen und im MCB sehe er für seine Fachgebiete optimale Entwicklungsmöglichkeiten.
Zunächst blickte Wöhrle aber zurück und verwies in seiner Antrittsrede auf wichtige Meilensteine in der Geschichte der Kardiologie. So spannte er den Bogen vom ersten Einsatz eines Herzkatheters vor 90 Jahren über die Einführung des Herzschrittmachers bis hin zu modernsten Therapien der Gegenwart. Sein Anspruch: diese neuen innovativen Verfahren auch in die heimatnahe medizinische Versorgung der Bevölkerung in der Region Bodensee-Oberschwaben zu integrieren. Als weitere Ziele nannte er, ein kompetenter Ansprechpartner für die einweisenden Ärzte sein zu wollen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit im MCB weiter voranzutreiben.
Für all diese Aufgaben wünschte ihm Geschäftsführer Jochen Wolf „Mut und das dazugehörende Quäntchen Glück, um die richtigen Entscheidungen zu treffen“.