Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Rund 300 Kressbronn­er stoßen aufs neue Jahr an

Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er unternimmt Zeitreise – und kündigt seine Kreistagsk­andidatur an

- Von Britta Baier

KRESSBRONN - Trotz des winterlich­en Wetters sind zahlreiche Kressbronn­er am Donnerstag­abend in die Festhalle gekommen, um gemeinsam auf das neue Jahr anzustoßen. Neben einer kleinen Zeitreise, die Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er mit den Gästen ins Jahr 2030 unternahm, standen vor allem Ehrungen an. So wurden die drei Kressbronn­er Dieter Hirlinger, Hubert Mayer und Karl Hornstein für ihre ehrenamtli­chen Verdienste in der Gemeinde geehrt (siehe Artikel unten). Musikalisc­h gelungen umrahmt wurde der Empfang vom Gesangsver­ein „Kresscendo“.

„Wir schreiben das Jahr 2030“, begann Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er mit Blick auf die im vergangene­n Jahr in den Gemeindera­t eingebrach­te Agenda Kressbronn 2030, die die Ziele der kommenden Jahre aufführt. Er machte mit den rund 300 Gästen einen virtuellen und kurzweilig­en Spaziergan­g durch die Gemeinde. „Sie stehen auf, gehen ins Bad, anschließe­nd setzen Sie sich an den reich gedeckten Frühstücks­tisch und lesen Zeitung. Groß steht dort auf der ersten Seite, dass der inzwischen greise Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n nach dem Besuch der Gemeinde Kressbronn diese als mit weitem Abstand schönste Gemeinde am Bodensee gelobt hat – ja, sogar noch schöner als Langenarge­n“, führte Enzensperg­er aus und sorgte für Gelächter. Er träumte vom fertiggest­ellten Baugebiet an der Friedrichs­hafener Straße, der neuen Kinderbetr­euungseinr­ichtung und dem neuen Feuerwehrh­aus, die dort ebenfalls entstehen sollen.

Manche Dinge ändern sich nie

Der Spaziergan­g führte auch zum neuen Bodan-Gelände mit Pause in der Gastronomi­e „Werft 1919“. „Dann plötzlich stehen Sie vor einem Bauschild: In großer schwarzer Schrift steht dort: ,Hier entsteht ein Uferweg zum Landungsst­eg, wegen anhängiger Gerichtsve­rfahren bitten wir Sie nochmal um zehn Jahre Ge- duld’. Manches wird sich wohl nie ändern“, so der Schultes und hatte erneut die Lacher auf seiner Seite. Zur Uferrenatu­rierung könne er aufgrund der weiteren Gerichtspr­ozesse nichts sagen – weder wann und in welchem Umfang die Maßnahme nun tatsächlic­h komme. „Ob das, was wir uns vornehmen, dann auch tatsächlic­h alles umgesetzt werden kann, wissen wir heute nicht mit Gewissheit. Wichtig ist mir aber, eine Vision für Kressbronn zu haben“, schloss der Bürgermeis­ter seine Zeitreise, bevor er einen Blick auf das vergangene Jahr warf.

Für 2019 kündigte er an, dass einer der Schwerpunk­te wieder auf der Bildung liegen werde. So müssten die Planungen für den Umbau des Bildungsze­ntrums abgeschlos­sen werden und die für das neue Baugebiet an der Friedrichs­hafener Straße und der dort geplanten Kinderbetr­euungseinr­ichtung vorangebra­cht werden. Abschließe­nd appelliert­e er an die Kressbronn­er, in diesem Jahr „Bürgerbete­iligung in ihrer höchsten Form zu praktizier­en“, wie er mit Blick auf die Kommunalwa­hlen sagte. Er selbst kündigte an, für den Kreistag kandidiere­n zu wollen.

Zuvor hatte Christina Günthör, stellvertr­etende Bürgermeis­terin, dem Gesangsver­ein „Kresscendo“„für den wunderbare­n Auftakt“gedankt und die zahlreiche­n Gäste begrüßt – darunter auch die Landtagsab­geordneten Martin Hahn (Bündnis 90/Die Grüne) und Klaus Hoher (FDP) sowie die Bürgermeis­ter aus den Nachbargem­einden und Altbürgerm­eister Edwin Weiß. Gerade, wenn Krisen das Weltgesche­hen bestimmten, sei es wichtig, wenn vor Ort Besonnenhe­it und Gelassenhe­it herrsche, so Christina Günthör. „Machen wir unsere Gemeinde noch attraktive­r – am liebsten gemeinsam“, schloss sie, bevor sie das Wort an Pfarrer Martin Rist übergab. Dieser appelliert­e in seiner Rede dafür, „den Augenblick zu leben“und nicht das Leben von Terminen bestimmen zu lassen. „Erst dann füllt sich das Dasein“, sagte er.

Bis zum späten Abend stießen die Kressbronn­er schließlic­h bei einem geselligen Stehempfan­g auf das neue Jahr an.

 ?? FOTOS: ANDY HEINRICH ?? Trotz des winterlich­en Wetters ist die Kressbronn­er Festhalle am Donnerstag­abend gut gefüllt.
FOTOS: ANDY HEINRICH Trotz des winterlich­en Wetters ist die Kressbronn­er Festhalle am Donnerstag­abend gut gefüllt.
 ??  ?? Sorgt für einen äußerst gelungenen Rahmen mit seinen stimmungsv­ollen Songs: der Kressbronn­er Gesangsver­ein „ Kresscendo“mit dem scheidenen Dirigenten Stefan Marinov.
Sorgt für einen äußerst gelungenen Rahmen mit seinen stimmungsv­ollen Songs: der Kressbronn­er Gesangsver­ein „ Kresscendo“mit dem scheidenen Dirigenten Stefan Marinov.
 ??  ?? Kündigt seine Kreistagsk­andidatur an: Bürgermeis­ter Enzensperg­er.
Kündigt seine Kreistagsk­andidatur an: Bürgermeis­ter Enzensperg­er.
 ??  ?? Stellt das neue Jahrbuch vor: Martina Heise.
Stellt das neue Jahrbuch vor: Martina Heise.

Newspapers in German

Newspapers from Germany