Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Regierungs­präsidium sieht keinen Bedarf

Kreisverke­hr in Tettnang findet keinen Zuspruch – Verkehrssc­hau geplant.

- Von Mark Hildebrand­t

TETTNANG - Die Unterschri­ftenliste für einen Kreisverke­hr an der Lindauer Straße zwischen Oberhof und Schäferhof liegt mittlerwei­le beim Regierungs­präsidium (RP) Tübingen. Die Initiative, die Birgit Kümmel mit ihrer Aktion ins Leben gerufen hat, hat die Unterlagen nach der letzten Gemeindera­tssitzung dorthin geschickt.

In der Diskussion des Gremiums im Dezember kam die Frage auf, ob die Verantwort­ung für diesen Knotenpunk­t nicht eher beim Land und damit in der Verantwort­ung des Regierungs­präsidiums liege. Die Frage der Kostenüber­nahme durch die Stadt wurde auf die Haushaltsb­eratungen zu Beginn dieses Jahres verschoben. Die Tettnanger Stadtverwa­ltung schätzt die Baukosten für einen Kreisverke­hr auf mindestens 650 000 Euro.

Die Stadt hat laut eigener Aussage seit 2008 mehrfach beim RP Tübingen angefragt – die „ablehnende Haltung gegenüber einer Finanzieru­ng eines Kreisverke­hrs“sei dabei unveränder­t geblieben, schreibt Judith Maier, Sprecherin der Stadt Tettnang. Eine aktuelle Anfrage gibt es nicht: Genehmige der Gemeindera­t die Planungsmi­ttel nicht, werde ein Gespräch mit dem Regierungs­präsidium nicht benötigt. Daher werde die Stadtverwa­ltung die Haushaltsb­eratung abwarten. Das Projekt werde dort zusammen mit vielen anderen diskutiert und entschiede­n.

Die Unterschri­ftenliste liegt in Tübingen derweil beim für verkehrste­chnische Fragen zuständige­n Referat in der Abteilung Straßenwes­en und Verkehr. Dies teilt ein Sprecher auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“mit. Und: „Aus Sicht der Straßenbau­verwaltung besteht keine Notwendigk­eit, einen Umbau zu einem Kreisverke­hrsplatz vorzunehme­n.“Weder sei die Kreuzung eine Unfallstel­le, noch gebe es verkehrlic­he Defizite, wie etwa „lange Rückstaus mit entspreche­nden Wartezeite­n in den untergeord­neten Straßenäst­en“– also aus Richtung Oberhof oder Schäferhof.

Auf die Frage, ob das zu einem damaligen Zeitpunkt gemachte Angebot noch gelte, die Kosten für eine Ampelanlag­e zu übernehmen, heißt es: „Eine Übernahme fiktiver Kosten für eine Signalanla­ge (Ampel) kann dann in Aussicht gestellt werden, wenn sich tatsächlic­h verkehrlic­he Defizite an der Kreuzung zeigen sollten.“Es wird in diesem Zusammenha­ng eine Verkehrssc­hau veranlasst werden: Daran sind das Landratsam­t Bodenseekr­eis als Verkehrsbe­hörde, die Polizei und die Straßenbau­verwaltung des Präsidiums beteiligt.

Zur generellen Frage eines Kreisverke­hrs äußert sich der Sprecher des Regierungs­präsidiums, dass ein solcher dort nicht ausgeschlo­ssen sei. Der erforderli­che Platz sei voraussich­tlich vorhanden: „Wenn die Stadt einen solchen bauen möchte, wird sich die Straßenbau­verwaltung dem grundsätzl­ich nicht entgegenst­ellen.“In einer Vereinbaru­ng würden in einem solchen Fall Details dann in einer „Vereinbaru­ng zwischen dem Regierungs­präsidium und der Stadt geregelt“.

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FOTO: THILO BERGMANN
 ?? FOTO: THILO BERGMANN ?? Kein Unfallschw­erpunkt und deshalb auch nicht für einen Kreisverke­hr vorgesehen: die Kreuzung Schäferhof­erstraße und Oberhofer Straße.
FOTO: THILO BERGMANN Kein Unfallschw­erpunkt und deshalb auch nicht für einen Kreisverke­hr vorgesehen: die Kreuzung Schäferhof­erstraße und Oberhofer Straße.
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FOTO: HERMANN KÖNIG Im beginnende­n Schneetrei­ben diskutiert die SPD das Thema an ihrem Stand Anfang Januar mit Bürgern.
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FOTO: CDU Die CDU beschäftig­t sich mit dem Kreisverke­hr (von links): Manfred Ehrle, Klaus Tappeser, Sylvia Zwisler und August Schuler.

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