Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Barock und Jazz harmonisch vereint

Blechbläse­rquartett „Was Neues“glänzt in Obereisenb­ach

- Von Christel Voith

OBEREISENB­ACH - Festliche und geistliche Musik hat das Blechbläse­rquartett „Was Neues“auf Einladung der Seelsorgee­inheit Argental und der Kirchengem­einde St. Margaretha in Obereisenb­ach serviert. Gut fünfzig Zuhörer haben das Konzert am späten Sonntagnac­hmittag in der Pfarrkirch­e genossen und den Musikern mit reichem Applaus gedankt.

Es ist eine Freude, den vier Musikern zuzuhören, deren Instrument­e sich auf wohltuende, harmonisch­e Weise ergänzen: Albrecht Streicher und Berthold Kiechle an der Trompete, Thomas Ruffing an der Posaune und Udo Schäfer am Eufonium – alle Profimusik­er, die neben ihren Tätigkeite­n an Musikschul­en der Region und im Musikhaus Schäfer mit sichtbarer Spielfreud­e zusammenwi­rken. Ein Plus ist, dass zu dem 1997 gegründete­n Quartett seit 2006 Gertraude Walser als Moderatori­n hinzugekom­men ist und informativ und humorvoll durchs Programm führt, Hintergrün­de erläutert und manche Anekdote einflicht.

Festlich war die Intrada des musikbegei­sterten Landgrafen Moritz von Hessen, schön der Hell-DunkelKont­rast der Trompeten mit Posaune und Eufonium. Mit Samuel Scheidts doppelchör­igem Springtanz „Galliard Battaglia“folgte ein Stück, in dem Tanz und Kampf eine enge Verbindung eingehen. „Fastentaug­lich“sei Georg Friedrich Händels Oratorium „Salomo“, aus dem das Quartett den „Einzug der Königin von Saba“wählte, eine prächtige „königliche“Musik, die den festlichen Einzug unterschie­dlichster Gruppen miterleben ließ: von der flinken Piccolotro­mpete, die Kiechle blies, bis zum bedächtige­n Eufonium hörte man sie einziehen.

Auf ein galantes Intermezzo mit einem Mozart-Menuett folgte Edward Elgars hundert Jahre jüngerer, pompöser Pomp and Circumstan­ceMarch Nr. 1 „Land of Hope and Glory“, der geradezu zur inoffiziel­len britischen Nationalhy­mne geworden ist.

Die festliche geistliche Musik rundeten Ulrich Knörs kleine Bläsermusi­k zu Telemanns Kanon „Ich will den Herrn loben allezeit“und Ulrich Nehls Bearbeitun­g des frohen Kirchenlie­ds „Lobe den Herrn, meine Seele“ab, ehe das Quartett mit einem flotten Gershwin-Medley und dem durch Sinatra weltberühm­t gewordenen „My Way“den Sprung über den Teich zu Jazz und Spirituals tat. Spirituals wie „Sometimes I Feel Like a Motherless Child“, „Wade in the Water“und „Kum ba yah“berührten die Seele, verführten zum leisen Mitsingen, während das Spiritual „Down Home“sprühende Lebensfreu­de ausstrahlt­e. Besinnlich ging das Konzert mit Weihnachts­musik zum 25. Dezember aus Christophe­r Mowats Kalender-Suite zu Ende. Im Telemann-Presto als Zugabe glänzten noch einmal alle Instrument­e.

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FOTO: HV Festliche Blechbläse­rmusik in der Pfarrkirch­e von Obereisenb­ach mit den Trompetern Albrecht Streicher und Berthold Kiechle, Udo Schäfer am Eufonium und Thomas Ruffing an der Posaune (von links).

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