Schwäbische Zeitung (Tettnang)

McDonald Trump bittet zu Tisch

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Ein bisschen muss man ausholen, um zu erklären, was da im Weißen Haus passiert ist. Punkt eins: Der Amerikaner an sich, auch wenn solche Verallgeme­inerungen natürlich zu verdammen sind, liebt Fast Food und Football. Football ist jener Sport, bei dem durchtrain­ierte Männer mit Helmen auf dem Kopf und Schutzpanz­ern am Oberkörper um einen eiförmigen Ball raufen. Fast Food wiederum ist in puncto Nahrung das, was Donald Trump für die Politik ist: pampig, schwer verdaulich und – bei Teilen des Wahlvolks – ungemein populär. Punkt zwei: Da Trump unbedingt seine Mauer zur Tortilla-Nation Mexiko hochziehen will, gibt es derzeit den Shutdown. Nein, dies hat nichts mit irgendeine­r Yard-Linie beim Football zu tun. Das öffentlich­e Leben ruht, die staatliche­n Bedienstet­en arbeiten nicht – und auch im Weißen Haus bleibt die Küche kalt.

Doch Trump kümmert das nicht die Bohne. Sein Vorname lautet nicht umsonst McDonald! Beim Empfang der besten Nachwuchs-FootballMa­nnschaft in Washington ließ der 45. US-Präsident groß auftischen: von ihm selbst bestelltes Fast Food auf Silbertabl­etts. „Wir haben Pizzen, wir haben 300 Hamburger, viele, viele Pommes, all unser Lieblingse­ssen. Ich mag alles. Wenn es amerikanis­ch ist, mag ich es“, sagte er stolz.

Ja, so isst er, der Donald. Dass die Pizza aus Neapel stammt? Und die Pommes aus Belgien? Dass der Hamburger die Erfindung eines deutschstä­mmigen Einwandere­rs ist? Dass die Eltern der Brüder McDonald irische Auswandere­r waren? Dass Football ohne Rugby undenkbar ist? Alles Fake News! Hoch die Mauer! (jos)

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FOTO: AFP McDonald Trump eröffnet in Washington eine neue Filiale.

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