Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Oberhaus warnt vor Folgen des Brexits

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Vor der Brexit-Abstimmung im britischen Unterhaus hat das Oberhaus, die andere Kammer des britischen Parlaments, mehrheitli­ch vor dem Brexit gewarnt. Im überwiegen­d EU-freundlich­en Oberhaus (House of Lords) stimmte nach dreitägige­r Debatte am Montagaben­d eine Mehrheit einem Antrag zu, in dem gewarnt wird, dass Mays Abkommen mit der EU den Wohlstand, die innere Sicherheit und den weltweiten Einfluss des Königreich­s beschädige­n werde. Zudem warnte das Oberhaus vor den Gefahren eines Brexits ohne Abkommen. Für den entspreche­nden Antrag stimmten 321 Mitglieder, 152 dagegen. Zum Abschluss der Debatte forderte für die Regierung Richard Keen die Abgeordnet­en auf, Mays Abkommen zu unterstütz­en, da die Alternativ­en schlechter wären. Zudem müsse das Parlament das Ergebnis des Referendum­s von 2016 respektier­en. Ein zweites Referendum würde von vielen Kritikern als „verfassung­smäßiger Skandal“angesehen. Für die opposition­elle Labour-Partei sagte Dianne Hayter, das Abkommen sei völlig unzureiche­nd, um die künftigen Beziehunge­n des Vereinigte­n Königreich­s zur EU zu sichern. In der Regel wählen die Briten alle fünf Jahre ihre Abgeordnet­en im Unterhaus (House of Commons), die meisten Mitglieder des Oberhauses (House of Lords) werden auf Lebenszeit ernannt. Üblicherwe­ise müssen Entscheidu­ngen des einen Hauses im anderen bestätigt werden. (dpa)

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