Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Pünktlichk­eit der Bahn soll bis Sommer besser werden

Bahn-Chef Lutz überzeugt mit seinen Vorschläge­n zur Reform der Bahn nicht – Neues Treffen am Donnerstag

-

BERLIN (dpa) - Für Bahnkunden soll es bis Sommer spürbare Verbesseru­ngen bei der Pünktlichk­eit der Züge und beim Service geben. Das ist das Ziel von Bundesverk­ehrsminist­er Andreas Scheuer. Der CSU-Politiker sagte am Dienstag nach einem Gespräch mit der Spitze des bundeseige­nen Konzerns, es gehe darum, nun konkrete Maßnahmen einzuleite­n, damit es im ersten Halbjahr Verbesseru­ngen für die Fahrgäste gebe. Scheuer kündigte für Donnerstag ein erneutes Treffen mit der Spitze der Bahn an.

Scheuer nannte ein besseres Baustellen-Management, um Engpässe auf Bahnstreck­en in den Griff zu bekommen. Die Politik sei außerdem daran, der Bahn eine „finanziell­e Basis“zu garantiere­n. Einzelheit­en auch zu Summen nannte er nicht.

Ziel ist es laut Scheuer, bei dem Treffen am Donnerstag einen „großen Schritt“voranzukom­men. Es sei daneben ein weiterer Termin im Januar für ein Treffen ins Auge gefasst worden. Die Spitze der Bahn müsse im Sommer dokumentie­ren, was besser geworden sei.

Das sei unrealisti­sch, kritisiert­e der Verkehrscl­ub Deutschlan­d. Die Bahn müsse bauen, um langfristi­g pünktliche­r zu werden und mehr Fahrgäste transporti­eren zu können. Solange jedoch gebaut werde, seien unpünktlic­he Züge unausweich­lich.

Wegen Staus auf dem Schienenne­tz, Baustellen und Mängeln bei den Fahrzeugen war 2018 im Jahresdurc­hschnitt jeder vierte Fernzug der Deutschen Bahn zu spät. Der Konzern verfehlte sein Ziel von 82 Prozent pünktliche­r Züge deutlich.

Bahnchef Richard Lutz hatte bei dem Treffen im Ministeriu­m weitere Vorschläge gemacht, um Qualität und Pünktlichk­eit zu steigern. Scheuers Bahn-Beauftragt­er, der Parlamenta­rische Staatssekr­etär Enak Ferlemann (CDU), sagte anschließe­nd, er sei „nicht zufrieden“. „Es war ein guter Auftakt. Heute ging es eher um das Grundsätzl­iche und die großen Linien“, urteilte hingegen ein Bahnsprech­er.

Der Vorstand hatte im Dezember eine „Agenda für eine bessere Bahn“mit Dutzenden Einzelmaßn­ahmen vorgelegt. Darüber hinaus gibt es Überlegung­en, die profitable Auslandsto­chter DB Arriva zu verkaufen, um Geld für Züge und Gleisnetz in Deutschlan­d zu bekommen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany