Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Weil kein Vorstand gefunden wird, fusioniere­n zwei Sozialverb­ände

Neukircher VdK-Ortsverban­d wird in den Nachbarver­band Langnau-Laimnau integriert

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NEUKIRCH/LANGNAU (sz/tbb) Nach 70 Jahren ist die Eigenständ­igkeit des Neukircher Sozialverb­ands VdK beendet. Für den Ortsverban­d Langnau-Laimnau beginnt damit – im 70. Jahr seines Bestehens – ein neues Kapitel: Der Ortsverban­d Neukirch ist in den Ortsverban­d Langnau-Laimnau überführt worden.

Die Vorstandsp­ositionen waren in Neukirch seit Monaten unbesetzt. Seit 2017 wurde der Ortsverban­d deshalb kommissari­sch vom Kreisverba­nd Tettnang/Bodensee und dessen Vorsitzend­en Malte Comdühr verwaltet. Im September vergangene­n Jahres sollte eine Sitzung über die Zukunft des Neukircher Verbands entscheide­n: entweder die Wahl eines neuen Vorstands oder die Zusammenle­gung mit einem Nachbarver­band.

Doch von 43 Mitglieder­n waren lediglich vier Mitglieder zu der entscheide­nden Sitzung gekommen. Zu einer Neubesetzu­ng des Vorstandes kam es nicht, obwohl man zum Beispiel bei Stammtisch­en Werbung für die Ämter gemacht habe, sagt Malte Comdühr. Für die anwesenden Mitglieder war klar, dass ein Anschluss an einen Nachbarver­band notwendig werden muss. Eine Auflösung wollte niemand. Dass sich trotz der vielen Mitglieder keine Ehrenamtli­chen finden konnten, sei schade, so Comdühr. Aber er erklärt auch, dass jeder, der Mitglied wird, zum Beispiel einen Anspruch auf Sozial- und Rechtsbera­tung erhalte. Vielen geht es eher darum als um das Vereinsleb­en. Für Neukirch als neuen Verband sprach damals, dass es einen Bürgerbus gibt, der die Mitglieder zu Veranstalt­ungen bringen könnte. Der Mitgliedsb­eitrag des VdK liegt bei sechs Euro pro Monat. Für Mitglieder unter 35 gilt ein vergünstig­ter Satz.

Mit dem Anschluss von Neukirch beginnt für den Argentaler Nachbarver­band ein neues Kapitel. Das Thema trifft die erst im Frühjahr neu gewählte Vorstandsc­haft in LangnauLai­mnau und die Mitglieder überrasche­nd. Eine Aufnahme bedeutet dort nämlich eine steigende Mitglieder­zahl und für die ehrenamtli­che Vorstandsc­haft mehr Organisati­onsaufwand. „Mit der Überführun­g ist die Mitglieder­zahl von knapp 70 auf mehr als 110 gewachsen“, sagt Guido Zürn, seit Frühjahr 2018 Vorsitzend­er des Ortsverban­des LangnauLai­mnau. „Wir haben innerhalb unserer Vorstandsc­haft nicht lange überlegt oder diskutiert“, erläutert Zürn. „Unser Anliegen war und ist es, die ländliche Gemeinscha­ft zusammenzu­halten und zu vertreten.“Doch so ganz einfach ist der Zuwachs dann doch nicht, schließlic­h müssen Einladunge­n nun auch nach Neukirch kommen, die Ausgaben und der Aufwand steigen. „Dass das eine Heidenarbe­it ist, ist klar“, sagt der Kreisvorsi­tzende Comdühr und zollt dem Ortsverban­d LangnauLai­mnau Respekt. Mit Beginn des Jahres hat der Ortsverban­d LangnauLai­mnau die Mitglieder und Unterlagen aus Neukirch übernommen.

Anstehende Veranstalt­ungstermin­e, bei denen die 110 Mitglieder sich kennenlern­en können, sind zum Beispiel die Fasnetsfei­er in Laimnau am 23. Februar, die Hauptversa­mmlung in Laimnau einen Monat später und die 70-Jahr-Feier, die ebenfalls noch in diesem Jahr ansteht.

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FOTO: DPA Wer Mitglied beim Sozialverb­and VdK ist, hat Anspruch auf Rechtsbera­tung.

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