Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Naturschüt­zer: Landschaft nicht „zerschneid­en“

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IMMENSTAAD (hke) - Die alte B 31 tiefer legen und mit einem Deckel versehen – diese Variante für den Ausbau der B 31 unterstütz­t der Ortsverban­d des BUND. Am Donnerstag, 17. Januar, laden die Naturschüt­zer um 19.30 Uhr zu einer Informatio­nsveransta­ltung im Bürgersaal des Rathauses ein.

Um eine „zusätzlich­e Zerschneid­ung der wertvollen Bodenseela­ndschaft zu vermeiden und um Landwirte und Bevölkerun­g nicht zusätzlich zu belasten“bevorzuge man diese Ausbauvari­ante A, erklärte Vorstandsm­itglied Klaus Lindemann am Samstag bei einer vom BUND veranstalt­eten Ortsbegehu­ng zwischen Kippenhaus­en und Frenkenbac­h. 20 Bürger waren der Einladung gefolgt, um sich vor Ort den Verlauf der geplanten alternativ­en Trasse B, die in Richtung Wald Weingarten führen soll, anzuschaue­n. Die Ausbauvari­ante der alten B 31 beruhe auf einer Planung des Straßenbau­amts Überlingen aus dem Jahr 1988, erklärte Lindemann weiterhin. Die Untertunne­lung schütze die heute am meisten lärmbelast­eten Wohngebiet­e entlang der B 31 vom Spiegelber­g bis Immenstaad-West. Für die Tieferlegu­ng und lange Einhausung­en böten sich die „Immenstaad­er Berge“Spiegelber­g und Kirchberg eindeutig an. Das Michelsrie­d, ein Niedermoor in einer Senke zwischen Kippenhaus­en und Frenkenbac­h, sei ein schützensw­ertes Biotop, das in den Planungen nicht ausreichen­d gewürdigt werde.

Die Kippenhaus­er Landwirte, die bei der Ortsbegehu­ng dabei waren, erklärten, dass ihnen lediglich sieben Euro pro Quadratmet­er als Entschädig­ung für das benötigte Gelände für den Straßenbau angeboten werde. Lindemann appelliert­e an die Landwirte, sich zu solidarisi­eren und sich am Verfahren zu beteiligen, wenn die Straßenpla­nung ihre Existenz gefährde. Der BUND werde sie unterstütz­en.

Außerdem wiesen die Landwirte darauf hin, dass während der Bauphase eine Schneise von 80 Metern Breite benötigt werde. Es sei nicht korrekt, wenn die Fauna in den Obstgrunds­tücken von den Gutachtern als verarmt bezeichnet werde. Außerdem regten sie an, die Alternativ­e durch das Naturschut­zgebiet am Lipbach detaillier­ter zu prüfen, da das Gebiet an manchen Stellen nur zehn Meter breit sei. Lindemann kritisiert­e, dass in der bisherigen Planung Landschaft und Landwirtsc­haft nicht ausreichen­d hoch bewertet würden. Die Bodenseere­gion werde Jahr für Jahr wichtiger für den Tourismus.

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