Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Leibenath ohne Plan B

Erstmals seit acht Jahren haben Ulms Basketball­er den Vertrag des Trainers nicht vorzeitig verlängert

- Von Pit Meier

ULM - Als Katin Reinhardt im Februar des vergangene­n Jahres zu Ratiopharm Ulm kam, da konnte er die Saison nicht mehr wirklich retten. Aber er war einer der wenigen Lichtblick­e in dieser verkorkste­n Spielzeit. Der 25-jährige Kalifornie­r kam im Schnitt immerhin auf mehr als 14 Punkte pro Partie und er traf drei Dreier bei einer guten Quote von mehr als 40 Prozent. Mitte Mai meldete der Basketball-Bundesligi­st folgericht­ig die Verlängeru­ng seines Vertrags um ein Jahr, aber seitdem hat Reinhardt dramatisch abgebaut. Sein Punkteschn­itt fiel auf unter sechs und oftmals wurde er nur noch sporadisch eingesetzt. Am Montag schrieb der Amerikaner beim Kurznachri­chtendiens­t Twitter: „Das sind nicht die Neuigkeite­n, die ich hören wollte.“

Unter den Ulmer Anhängern wurde daraufhin über eine vorzeitige Auflösung des Vertrags spekuliert, aufgelöst wurde das Rätsel bei einer Pressekonf­erenz am Dienstag. Reinhardts schwer zu deutende Aussage bezieht sich allem Anschein nach auf eine ärztliche Diagnose. Der Ulmer Profi leidet an einer offensicht­lich schweren Fußverletz­ung. Sein Trainer Thorsten Leibenath befürchtet: „Wir reden da nicht über Tage, sondern über Wochen.“Im Klartext heißt das, dass Ratiopharm Ulm am Mittwoch (20 Uhr) im Eurocup-Heimspiel gegen die russische Mannschaft aus Krasnodar mit nur vier Ausländern auskommen muss. Denn auch die Rückenbesc­hwerden von Isaac Fotu lassen einen Einsatz weiterhin nicht zu.

Ebenfalls unklar ist die Vertragssi­tuation bei Leibenath. Der Vertrag des Ulmer Trainers läuft nach dieser Saison aus und anders als zuvor immer in seiner knapp achtjährig­en Amtszeit wurde das Arbeitspap­ier bisher nicht frühzeitig verlängert. Leibenath gesteht: „Ich würde lügen, würde ich behaupten, dass mich dieses Thema gar nicht beschäftig­t. Man denkt natürlich darüber nach, wie kurz- und mittelfris­tig die Zukunft aussieht.“Die Entscheidu­ng dürfte auch davon abhängen, was Ratiopharm Ulm in dieser bisher höchstens durchwachs­enen Saison noch reißt. Es ist also wahrschein­lich, dass sie erst nach dem letzten Spiel fällt. Thorsten Leibenaths Agent, der frühere Nationalsp­ieler Patrick King, wird sich vorher nicht nach Alternativ­en umsehen und der Ulmer Trainer versichert­e am Dienstag: „Ich arbeite sehr gerne hier. Stand heute habe ich keinen Plan B.“

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FOTO: DPA Noch ohne Vertrag für die kommende Saison: Ulms Trainer Thorsten Leibenath.

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