Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Schroffe Berge, schlimme Schicksale
Der Bozen-Krimi: Leichte Beute (ARD, Do., 20.15
Uhr) – Wenn sich jemand eine leichte Beute erhofft, geht das meistens schief. Ähnliches erfahren auch die drei Gangster, die sich in ein Berghotel zurückgezogen haben, um den Überfall auf einen Bozener Juwelier vorzubereiten. Da sie in der Lage sind, die Alarmanlage zu manipulieren, scheint das kein Problem zu sein. Doch der vorangegangene tödliche Überfall auf einen ehemaligen, gefürchteten Richter hat die Polizei schon auf den Plan gerufen. Auch bei diesem Verbrechen wurde die Alarmanlage geknackt. Kommissarin Sonja Schwarz (sehr agil: Chiara Schoras) und ihr Kollege Matteo Zanchetti (charmant: Tobias Oertel) haben es also mit Profis zu tun.
Bereits der unheilschwangere Anfangsschwenk über schroffe Südtiroler Felsen signalisiert, dass es hier hart zur Sache gehen wird. Regisseur Thorsten Näter filmt keine heile Urlaubsidylle ab, sondern eine abweisende Gebirgswelt, in der sich unglückliche Schicksale abspielen. Das hat durchaus dramatische Tradition, wenngleich die geballte Ladung an Racheakten doch etwas sehr gewollt wirkt.
Nebenbei hat die Kommissarin auch noch Kummer mit Tochter Laura (Charleen Deetz), die ausgerechnet mit Luca, dem Spross eines Mafia-Clans, in Urlaub fahren will. Damit ist die Spur für die nächste Folge bereits gelegt. Die Spannung kommt nicht zu kurz.