Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Ravensburg geht weiter konsequent gegen Sprayer vor
5000 Euro Schäden durch Schmierereien – Stadt lobt Belohnung aus
RAVENSBURG - Ravensburg hat in den vergangenen Tagen erneut eine deutliche Zunahme an Schmierereien an Häuserwänden erlebt. Die Stadtverwaltung unterstützt geschädigte Hausbesitzer nicht nur finanziell, sondern wird auch eine Belohnung ausloben für Menschen, die Sprayer melden.
Graffiti können sehr kunstvoll sein. Was man hingegen derzeit an privaten und öffentlichen Gebäuden, an Stromverteilerkästen und Bushaltestellen in Ravensburg sieht, gehört klar in die Kategorie Schmierereien. „Graffiti und sogenannte Tags (Sprayersignaturen, d. Red.) beschäftigen und ärgern die Ravensburger Hauseigentümer schon etliche Jahre. Die Polizei geht davon aus, dass es nur wenige Täter sind, die aber mehr oder weniger häufig aktiv sind“, sagt Alfred Oswald, Sprecher der Ravensburger Stadtverwaltung.
Die Stadtverwaltung wertet Graffiti als Sachbeschädigung und damit als Straftat. Schmierereien an eigenen Gebäuden zeigt sie konsequent an und rät allen betroffenen Privatleuten, das ebenso zu tun. Seit dem vergangenen Jahr gibt es vom Rathaus daher für Vandalismusopfer, die die Beschädigung ihres Hauses anzeigen, 150 Euro Unterstützung für die Beseitigung der Schäden. Geschnappt werden die Sprayer höchst selten. Da die Taten meistens in der Nacht begangen werden und oftmals nur wenige Sekunden dauern, liegt die Aufklärungsquote bei diesen Delikten nach Polizeiangaben bei lediglich fünf bis zehn Prozent.
Nach Auskunft der Polizei liegt die Zahl der Sachbeschädigungen durch Graffiti im Ravensburger Stadtgebiet bei rund 100 angezeigten Taten pro Jahr. Wie die Stadt mitteilt, nahmen im vergangenen Jahr 26 Personen die 150-Euro-Unterstützung der Behörde in Anspruch. 16 städtische Gebäude und Einrichtungen seien im vergangenen Jahr beschädigt worden. Alfred Oswald: „Der entstandene Schaden durch die Kosten der Beseitigung beträgt etwa 5000 Euro.“
Trotz der Zunahme der Graffiti in jüngster Zeit will die Stadt Ravensburg nicht kampflos aufgeben. „Deswegen werden auch weiterhin konsequent Anzeigen erstattet, gefasste Täter müssen hart bestraft werden“, sagt der Sprecher der Verwaltung. Die Gesellschaft dürfe diese Straftaten nicht dulden und sie nicht als Normalität ansehen, „sowohl im Sinne der geschädigten Hauseigentümer als auch im Sinne aller Bürgerinnen und Bürger, die das verurteilen“.
Die Stadt Ravensburg werde daher eine Belohnung von bis zu 500 Euro ausloben für Zeugen, die helfen, Sprayer zu ergreifen.