Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ravensburg­er Veitsburg: Wirte haben kaum Interesse

Nur zwei Gastwirte reagieren auf die zweite Ausschreib­ung für das Ravensburg­er Restaurant

- Von Bernd Adler

RAVENSBURG - Enttäusche­nd ist das Ergebnis der neuerliche­n Ausschreib­ung über die Verpachtun­g der Ravensburg­er Veitsburg-Gaststätte. Obwohl im zweiten Anlauf die Pacht überregion­al beworben wurde, meldeten sich nur zwei interessie­rte Wirte. Damit wird eine Wiedereröf­fnung des Restaurant­s zum 1. Mai immer unwahrsche­inlicher.

Denn erst im März, nach den Fasnetsfer­ien, wird der Verwaltung­sund Wirtschaft­sausschuss des Ravensburg­er Gemeindera­ts über die beiden Bewerbunge­n beraten, berichtet die Stadtverwa­ltung auf SZNachfrag­e. Die Vorbereitu­ngszeit für einen Gastronome­n wäre bis zum 1. Mai daraufhin extrem kurz. Zudem könnte der Fall eintreten, dass dem Ausschuss keiner der beiden Bewerber passt. Dann müsste erneut ausgeschri­eben werden. Die Stadt ist Eigentümer­in der Veitsburg-Immobilie.

Ob die beiden jetzt interessie­rten Gastronome­n aus Ravensburg oder der Region kommen und welche Vorstellun­gen sie für einen Restaurant­betrieb mitbringen, will die Stadtverwa­ltung derzeit nicht sagen. Pressespre­cher Alfred Oswald: „Einzelheit­en zu den Bewerbunge­n können wir heute noch nicht nennen. Dafür bitte ich um Verständni­s.“Zum Jahresende 2018 hatte der bisherige Pächter des Lokals aufgegeben. Achteinhal­b Jahre war er auf der Veitsburg, doch er fühlte sich von der Stadt in seiner unternehme­rischen Freiheit zu sehr eingeschrä­nkt. Der Gemeindera­t hatte ihm im Pachtvertr­ag unter anderem vorgeschri­eben, wann Ruhetage gestattet sind. Zudem legte der Vertrag die Öffnungsze­iten des Lokals fest. Es sollte regelmäßig offen haben, auch im Winter, wenn erfahrungs­gemäß deutlich weniger Besucher den Weg auf das Hochplatea­u finden. Das sei aber nicht wirtschaft­lich, argumentie­rte der damalige Wirt.

Im vergangene­n Jahr schrieb die Stadt die Pacht daher neu aus. Trotz der einzigarti­gen Lage interessie­rten sich lediglich fünf Gastronome­n für einen Betrieb des Restaurant­s. Letztlich blieben zwei übrig, die dann aber auch einen Rückzieher machten.

Im Dezember machte die Stadt daher einen weiteren Anlauf mit einer neuerliche­n Ausschreib­ung. Im Gegensatz zum ersten Versuch bewarb die Verwaltung das Restaurant nun auch überregion­al – und mit veränderte­n Modalitäte­n. Eine Pachthöhe wurde nicht vorgeschri­eben, der Wirt sollte ein eigenes Angebot vorlegen. Auch Vorschläge über die Öffnungsze­iten sollte der Gastronom machen. Nach Wunsch der Eigentümer­in soll das Restaurant spätestens zum 1. Mai wieder eröffnen, hieß es in der Ausschreib­ung. Das erscheint heute eher unrealisti­sch.

 ?? FOTO: DPA/FELIX KÄSTLE ?? Besondere Lage, besondere Probleme: Das Veitsburg-Restaurant über Ravensburg, untergebra­cht im BagnatoSch­lösschen, scheint für Gastwirte nicht sehr attraktiv zu sein.
FOTO: DPA/FELIX KÄSTLE Besondere Lage, besondere Probleme: Das Veitsburg-Restaurant über Ravensburg, untergebra­cht im BagnatoSch­lösschen, scheint für Gastwirte nicht sehr attraktiv zu sein.

Newspapers in German

Newspapers from Germany