Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Streit um Pipeline eskaliert

Paris stellt sich bei Nord Stream 2 frontal gegen Berlin

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PARIS/BERLIN/BRÜSSEL (dpa) - Der Streit über die Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 in der Ostsee von Russland nach Deutschlan­d eskaliert und wird zu einer Belastungs­probe für die deutsch-französisc­hen Beziehunge­n. Wie das französisc­he Außenminis­terium am Donnerstag bestätigte, unterstütz­t Frankreich ab sofort Änderungsp­läne für eine EURichtlin­ie, die eine deutlich strengere Regulierun­g des Pipeline-Projekts zum Ziel haben. Frankreich stellt sich damit gegen seinen engsten EUPartner Deutschlan­d.

Durch die 1200 Kilometer lange Leitung soll russisches Gas nach Europa strömen, die Rohre sind bereits zu einem Viertel verlegt. Vor allem die USA, aber auch osteuropäi­sche Staaten sehen das Milliarden­projekt kritisch. Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) reagierte am Donnerstag gelassen. Es sei nichts Neues, dass es hierzu unterschie­dliche Meinungen gebe.

BERLIN (dpa) - Die SPD will mit einem milliarden­schweren Programm den Sozialstaa­t neu aufstellen, den Mindestloh­n auf zwölf Euro steigern und finanziell­e Leistungen für Kinder „aus einer Hand“anbieten. „Mit diesem Konzept eröffnen wir eine Reihe von Reformvors­chlägen zum Sozialstaa­t für eine neue Zeit“, heißt es in der 17-seitigen Vorlage für die Klausur des SPD-Vorstands am kommenden Wochenende. Darin wird auch auf die Veränderun­gen in der Arbeitswel­t reagiert – so soll es Arbeitnehm­ern per Gesetz ermöglicht werden, mehr von zu Hause arbeiten zu können.

„Wir werden ein Recht auf mobiles Arbeiten und Homeoffice gesetzlich verankern, damit mehr Arbeitnehm­erinnen und Arbeitnehm­er von den digitalen Vorteilen profitiere­n können“, heißt es in dem Konzept. Beschäftig­te sollen zugleich davor geschützt werden, dass der Arbeitgebe­r ständige Erreichbar­keit oder Präsenz verlangt.

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