Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Heißer Sommer treibt Wachstum und Gewinn bei Gartengerätehersteller Gardena
ULM (dpa) - Der heiße und trockene Sommer 2018 und ein starkes Auslandsgeschäft haben dem Ulmer Gartengeräte-Hersteller Gardena geholfen, den Wachstumskurs fortzusetzen. Der Jahresumsatz stieg im Vergleich zu 2017 um 14 Prozent auf 663 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Ulm mitteilte.
„Die außergewöhnliche Wetterlage des vergangenen Jahres hatte ohne Frage einen positiven Effekt auf unser Geschäft“, erklärte Pär Åström, Präsident der Gardena Division innerhalb der Husqvarna Group, laut Mitteilung.
In Mitteleuropa seien besonders Produkte zur Bewässerung bis weit in den Herbst nachgefragt worden. Zudem habe Gardena deutlich mehr Mähroboter und akkubetriebene Geräte wie Rasentrimmer und Heckenscheren abgesetzt. Das Wachstum stehe auf einer breiten Basis „sowohl was die Produktbereiche als auch was die Ländermärkte betrifft“, erklärte Åström.
IHK Bodensee-Oberschwaben kritisiert Altmaier-Strategie
WEINGARTEN (sz) - Der IHK Bodensee-Oberschwaben fehlen bei der von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier (CDU) vorgelegten „Nationalen Industriestrategie“klare Bekenntnisse zu zentralen Herausforderungen bei Infrastruktur, Bürokratieabbau und Unternehmensbesteuerung. Zwar setze das Papier wichtige Impulse für die Industriebranche, gehe aber an mancher Stelle nicht weit genug, wie Hauptgeschäftsführer Peter Jany erklärte. „Zwei von fünf sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind hier im produzierenden Gewerbe tätig. Die Industrie trägt den Löwenanteil der regionalen Investitionen in Forschung und Entwicklung.“
Daimler-Betriebsratschef akzeptiert Sparprogramm
STUTTGART (dpa) - Daimler-Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht zeigt Verständnis für das Vorhaben, ein Sparprogramm für die Pkw-Sparte des Konzerns aufzulegen. „Die veröffentlichten Konzernzahlen zeigen, dass der Absatz zwar gestiegen, aber das Ergebnis gefallen ist. Das lässt den Schluss zu, dass die Effizienz erhöht werden muss, um eine bessere wirtschaftliche und wettbewerbliche Ausgangsposition zu erreichen“, wurde Brecht von der „Stuttgarter Zeitung“zitiert. Dies werde den Bereich bei eventuellen Programmrückgängen ebenfalls davor bewahren, in schwieriges Fahrwasser zu geraten. Vorstandschef Dieter Zetsche hatte das Sparprogramm bei der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch angekündigt. Das Konzernergebnis war 2018 unter anderem wegen eines schwachen Autogeschäfts um fast ein Drittel eingebrochen. Die Profitabilität der wichtigen Pkw-Sparte hatte im vergangenen Jahr gelitten. Ein Stellenabbau sei aber nicht geplant.
Angaben zum Gewinn machte Gardena zunächst nicht. Die schwedische Husqvarna Group, zu der das in Ulm ansässige Unternehmen seit 2007 gehört, wies in ihrer Bilanz für Gardena eine Steigerung des operativen Gewinns gegenüber dem Jahr 2017 um 11,3 Prozent auf 786 Millionen Schwedische Kronen aus (umgerechnet 75,4 Millionen Euro).
Auf die international gestiegene Nachfrage nach Gartengeräten reagiert Gardena den Angaben zufolge mit einem Programm zum Ausbau von Produktion und Logistik. Investitionen „in Millionenhöhe“seien für die Standorte in Ulm, Heuchlingen und Laichingen vorgesehen. Auch die Kapazitäten im Werk Vrbno in Tschechien werden ausgebaut. Das Werk in Niederstotzingen wurde bereits modernisiert und erweitert.
In Deutschland hat die Husqvarna Group rund 1860 Mitarbeiter an den Standorten Ulm, Heuchlingen, Niederstotzingen und Laichingen.
Lebensversicherungszinsen sinken nicht weiter
KÖLN (dpa) - Die Zinstalfahrt bei Lebens- und Rentenversicherungen ist einer Studie zufolge gestoppt. „Für 2019 verzeichnen wir erstmals seit vielen Jahren auf breiter Linie stabile Deklarationen“, sagte der Chef der Kölner Ratingagentur Assekurata, Reiner Will, bei der Vorstellung der jährlichen Studie am Donnerstag in Köln. Die laufende Verzinsung des Altersvorsorgeklassikers setzt sich aus dem Garantiezins sowie der Überschussbeteiligung zusammen, über deren Höhe die Versicherer je nach Wirtschaftslage und Erfolg ihrer Anlagestrategie jedes Jahr neu entscheiden.
Branche wird Lücke nach Germania-Pleite schließen
BERLIN (dpa) - Durch die Pleite der Airline Germania hat sich das Angebot an Flügen etwas verringert – diese Lücke wird nach Branchenschätzung aber schnell kompensiert werden. Er sehe keine Belastung für den heimischen Luftverkehrsstandort, sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, Klaus-Dieter Scheurle. Es gebe hierzulande große Kapazitäten anderer Airlines. Die Insolvenz könnte aber dazu führen, dass die Marktanteile ausländischer Airlines steigen und die Anteile deutscher Firmen sinken.
Bio-Fachhandel wächst wieder stärker
NÜRNBERG (dpa) - Trotz der zunehmenden Konkurrenz durch Bio-Lebensmittel im Supermarkt wächst das Geschäft der klassischen Naturkostläden. Wie die Geschäftsführerin des Bundesverbandes Naturkost Naturwaren (BNN), Elke Röder, vor der Nürnberger Messe Biofach sagte, stieg der Umsatz des Bio-Fachhandels im vergangenen Jahr um 5,2 Prozent auf mehr als 3,4 Milliarden Euro.