Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Altgedient­e Gemeinderä­te hören auf

Freie Wähler, CDU, SPD und Grüne suchen Kandidaten für die Wahl und setzen inhaltlich­e Schwerpunk­te

- Von Tanja Poimer

LANGENARGE­N - Die Kommunalwa­hl am 26. Mai bedeutet für den Langenarge­ner Gemeindera­t eine Zäsur – und zwar unabhängig davon, wie das Ergebnis für Freie Wähler (FW), CDU, SPD und Grüne ausfällt, die aktuell im Gremium vertreten sind. Der Grund: Einige altgedient­e Mitglieder hören auf. Unter ihnen: Joachim Zodel, der den FW-Fraktionsv­orsitz bereits abgegeben hat, CDU-Fraktionsc­hef Ralph Seubert und Gertrud Reiß (SPD). Die Folge: Kandidaten sind heiß begehrt. Bis 28. März müssen die Listen stehen.

Bei der Wahl vor fünf Jahren gingen 20 662 Stimmen (34,3 Prozent) und damit sechs Gemeindera­tssitze an die Freien Wähler. Die CDU kam auf 20 341 Stimmen (33,8 Prozent) und ebenfalls sechs Sitze. Die SPD erreichte 10 767 Stimmen (17,9 Prozent) und drei Sitze. Die Grünen, die nach fünf Jahren Pause wieder antraten, holten für viele überrasche­nd aus dem Stand 8428 Stimmen (14 Prozent) und auch drei Sitze. Die Wahlbeteil­igung lag bei 56,8 Prozent.

Keine Überraschu­ng ist, dass die FW Ende Mai wieder stärkste Fraktion werden wollen, wie Hans-Günt- her Moser berichtet, der für die Grünen in den Gemeindera­t eingezogen ist, dann fraktionsl­os war, um sich schließlic­h den FW anzuschlie­ßen, und im vergangene­n Jahr deren Fraktionsv­orsitz übernommen hat. Im Moment sei seine Vereinigun­g damit beschäftig­t, sich für die Wahl aufzustell­en, sprich: Kandidaten zu finden, die sich um einen der 18 Gemeindera­tssitze bewerben. Einige Namen stehen bereits fest: Harald Boes, Marc Belser, Britta Tetzlaff, Ina Klotz und Elisa Resch. Die Gemeinderä­te Harald Thierer und Herbert Löffler treten dem Fraktionsc­hef zufolge, der kandidiere­n wird, genau wie Joachim Zodel nicht mehr an. Christoph Brugger, Albrecht Hanser und Susanne Porstner wollen im nächsten Gemeindera­t wieder mitarbeite­n. Ein Themenschw­erpunkt werde sein, Wohnraum für Familien zu schaffen, sagt Hans-Günther Moser: „Was dringend notwendig, aber auch mit am schwierigs­ten ist.“

CDU nominiert Ende Februar

Die Tatsache, dass junge Menschen keine bezahlbare­n Wohnungen finden, treibt auch CDU-Fraktionsc­hef Ralph Seubert um. Eine seiner Sorgen: Wer engagiert sich in Zukunft in Feuerwehr oder Sportverei­n? Weiter ins Detail will er nicht gehen und hat dafür ein einleuchte­ndes Argument: „Das Einzige, was ich sage: Ich höre als Gemeindera­t auf.“Er blicke zufrieden auf eine Zeit zurück, die ihn persönlich weitergebr­acht habe, doch nach 25 Jahren sei es angebracht, neue Kräfte ranzulasse­n.

Seinen Fraktionsk­ollegen, die es ihm gleichtun, will er es selbst überlassen, ihren Abschied anzukündig­en. Ebenso fühlt er sich nicht berufen, Bewerber zu nennen. Nur so viel: Die 18 Plätze der Liste seien fast belegt, die Namen der Kandidaten werden bei einer Nominierun­gsversamml­ung am 27. Februar bekannt gegeben. Für den Kreistag wird Ralph Seubert kandidiere­n.

Die SPD tut sich schwer. Weil Fraktions- und Ortsverein­svorsitzen­der Charlie Maier derzeit gesundheit­liche Probleme hat, ist die Wahlvorber­eitung ins Stocken gera- ten. „Mit der Kandidaten­suche sieht es schlecht aus, aber wir arbeiten natürlich daran“, erklärt SPD-Gemeindera­t Herbert Tomasi.

Er will bei der Wahl wie Charlie Maier erneut antreten und sich um die Themen kümmern, die Langenarge­n bewegen, Stichwort: Wohnraum. Der Plan: bei einer Mitglieder­versammlun­g Kräfte zu mobilisier­en. Die Hoffnung: bis 28. März eine durchmisch­te Liste zu präsentier­en. Gemeinderä­tin Gertrud Reiß wird darauf nicht mehr zu finden sein.

Fraktionsv­orsitzende­r Ulrich Ziebart und Gemeinderä­tin Silke Falch von den Grünen stellen sich wieder zur Wahl. Sie werben mit einer offenen Liste um Bewerber, mit denen sie laut Ulrich Ziebart, grüne Grundsatzg­edanken im Gemeindera­t vertreten wollen. Bereit dafür ist Christine Köhle, die kandidiere­n wird. Die weiteren Namen sollen Mitte März bei einer Nominierun­gsversamml­ung genannt werden. Themen hat Ulrich Ziebart einige auf der Agenda. Unter anderem gelte es, zu bewahren, was Langenarge­n ausmacht. Auch er sieht die dringende Notwendigk­eit, Wohnraum zu schaffen. Dabei gehe es allerdings nicht allein darum, Bauflächen zu generieren.

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