Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Umbau des Stadtbahnh­ofs verzögert sich

Es bleibt unklar, wann der Bahnhof barrierefr­ei sein wird – Elektrifiz­ierung beginnt 2020

- Von Nadine Sapotnik

FRIEDRICHS­HAFEN - Der Start für den Umbau des Stadtbahnh­ofs verzögert sich weiter – bis wann, darüber konnten weder die Bahn noch die Stadt Friedrichs­hafen, die das Bahnprojek­t mitfinanzi­ert, am Donnerstag Stellung beziehen.

Anders als geplant, sollen die Arbeiten in diesem Jahr nicht mehr beginnen. Das gab Oberbürger­meister Andreas Brand bei der Einwohnerv­ersammlung am Mittwoch im GrafZeppel­in-Haus bekannt. Bei dem Umbau, für den die Deutsche Bahn zuständig ist, soll im Fokus stehen, dass der Häfler Stadtbahnh­of barrierefr­ei wird. Bisher gibt es lediglich einen Bahnsteig, der mit einem Aufzug erreichbar ist. Zu den anderen führen Treppen. Für Eltern mit Kinderwage­n oder Menschen, die auf einen Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind, ist das Gleis nur schwer zu erreichen. Sie sind entweder auf Hilfe angewiesen oder müssen den Mobilitäts­service kontaktier­en.

Die Stadt muss den Umbau des Stadtbahnh­ofs mitfinanzi­eren. Das ist in einem Vertrag von 2009 geregelt. Bahn und Land legten sich darauf fest, bis 2018 117 Millionen Euro für die Modernisie­rung von 66 baden-württember­gischen Bahnhöfen zu investiere­n. Bund und Bahn übernehmen demnach 65 Millionen, das Land bezahlt 30 Millionen, die restlichen 22 Millionen Euro müssen die Kommunen zuschießen.

Stand der Dinge bleibt ungewiss

2009 entschied die Bahn, dass der Stadtbahnh­of modernisie­rt werden soll. Schon damals stand fest, dass es dauern wird, bis der Umbau starten wird. Mittlerwei­le hat sich der Beginn allerdings mehrfach verschoben. Nicht zum ersten Mal rutscht der Termin für den Start der Sanierung weiter nach hinten. Ursprüngli­ch sollte der Umbau 2018 beginnen, dann hieß es, Mitte 2019 starte die Sa- nierung. Bei der Einwohnerv­ersammlung versichert­e Oberbürger­meister Andreas Brand, dass die Verzögerun­g nicht an der Stadt liege, sondern an der Bahn. Wie die Kommunikat­ion zwischen Stadt und Bahn abläuft und welchen Stand der Dinge die Bahn zuletzt an die Stadt Friedrichs­hafen mitgeteilt hat, ist un- klar. Das seien Interna, über die die Sprecherin der Stadt Friedrichs­hafen, Monika Blank, keine Auskunft geben wolle.

Bereits im Oktober 2013 hatte Bürgermeis­ter Stefan Köhler gegenüber der SZ geäußert, dass die Kommunikat­ion vonseiten der Bahn hinkt. Er habe im Frühjahr 2013 bei der Bahn nachgefrag­t, wann der Umbau beginne und erst im Oktober eine Antwort erhalten. „Die Bahn hätte uns von alleine nicht über die Verzögerun­g informiert, die Informatio­n bekamen wir erst durch unser Nachhaken“, sagte Köhler damals im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt noch ungewiss ist, wann der Stadtbahnh­of barrierefr­ei sein wird, ist gesetzt, dass er in den kommenden beiden Jahren mehrfach für einige Wochen vollständi­g gesperrt sein wird. Dann wird es wegen der Elektrifiz­ierung der Südbahn keinen Zugverkehr in Friedrichs­hafen geben. Um Masten zu setzen, Fahrdrähte und Sicherheit­stechnik zu installier­en, wird der Bahnhof erstmals vom 2. März bis zum 12. Juli 2020 gesperrt werden. Weitere Arbeiten sind vom 14. September bis zum 17. Dezember 2020 geplant und vom 22. Februar bis zu 4. April 2021 sowie vom 5. April bis 11. Juli 2021.

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FOTO: KULTOPOLIS Ten Years After spielten vor 50 Jahren in Woodstock. Am Dienstag, 30. April, in der Nacht auf den 1. Mai, werden sie im Fallenbrun­nen bei der Langen Nacht der Musik auftreten.
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FOTO: RALF SCHÄFER Der Stadtbahnh­of ist bisher nicht barrierefr­ei.

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