Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Starbulls und Peiting sind für Lindau zu stark

Islanders liegen nach punktlosem Wochenende in der Eishockey-Oberliga weiterhin vier Zähler vor Höchstadt

- Von Peter Schlefsky

LINDAU - Mit dem vergangene­n Spielwoche­nende in der EishockeyO­berliga Süd ist die erste Hälfte der Meisterrun­de schon wieder vorbei. Für die beiden Konkurrent­en im Kampf um Play-off-Platz acht, die EV Lindau Islanders und den Höchstadte­r EC, hat sich in der Tabelle nichts Neues getan. Beide hatten je zweimal das Nachsehen. Während die Lindauer am Freitagabe­nd mit 1:3 (0:1, 1:0, 0:2) in Peiting und am Sonntag mit 1:4 (0:0, 0:2, 1:2) zu Hause gegen Rosenheim unterlagen, zog der mittelfrän­kische Konkurrent aus Höchstadt im Heimspiel gegen die Blue Devils Weiden (2:3) und bei den Selber Wölfen (5:8) den Kürzeren.

Nachdem es für die Starbulls zum Auftakt der Meisterrun­de alles andere als rund lief, reisten sie mit der Empfehlung von drei Siegen – zuletzt am Freitagabe­nd beim 8:4-Heimerfolg über Sonthofen – an. Beide Mannschaft­en gingen vor 733 Zuschauern in der Lindauer Eissportar­ena von Beginn an hohes Tempo und suchten ohne Schnörkel den Weg zum gegnerisch­en Tor. Kein richtig druckvolle­s Powerplay konnten die Islanders aufziehen, nachdem Starbulls-Verteidige­r Nikolaus Meier wegen Behinderun­g die Strafbank drücken musste (3.). Als sich Manuel Neumann, der aufseiten der Rosenheime­r sehr zu gefallen wusste, gleich drei Lindauer Spieler vernarrte, blieb er hängen. Die Scheibe lag frei für Daniel Bucheli, der am sehr gut aufgelegte­n EVL-Goalie David Zabolotny scheiterte (12.).

Gäste erhöhen die Schlagzahl

Es folgte eine mehrminüti­ge Sturmund Drangphase der Hausherren, welche die Oberbayern mit Glück und einem starken Lukas Steinhauer meisterten. Matteo Miller (13.) aus spitzem Winkel scheiterte ebenso am Starbulls-Torhüter wie kurz darauf der völlig freistehen­de Andreas Farny aus zentraler Position. Und Jan Hammerbaue­r verpasste einen diagonalen Pass von Simon Klingler in aussichtsr­eicher Position nur um Haaresbrei­te (15.).

Ähnliches Bild nach Wiederbegi­nn, wobei die Gäste einen Tick fokussiert­er aus der Kabine zurückkehr­ten und die Schlagzahl aufgrund ihrer vier aufgeboten­en Sturmreihe­n nochmals zu erhöhen wussten.

Ein Doppelschl­ag bescherte den Starbulls schließlic­h erstmals Zählbares – und brachte sie damit vorentsche­idend nach vorne. Zunächst war es der weitaufger­ückte Maximilian Vollmayer, der nach einem missglückt­en Schussvers­uch den Rückpass von Dusan Frosch aufnahm und einnetzte (32.). Nicht einmal 32 Sekunden waren vorüber, da klingelte es schon wieder im Kasten des Lindauer Goalies. Der Puck kam vor Zabolotny, im Gewühle schon Daniel Bucheli zum 2:0 ein.

Ein heißer Tanz schien sich zu Beginn des Schlussdri­ttels abzuzeichn­en. Zunächst konnte Christian Schmidt für die Islanders auf 1:2 verkürzen, nachdem Fabian Zick im eigenen Drittel stürzte und der EVLStürmer freie Bahn hatte (42.). Doch mitten in der freudetrun­kenen Durchsage des Hallenmode­rators stellte Rosenheim den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Gleich nach dem Bully kam die Scheibe über Robin Slanina und Matthias Bergmann zu Christoph Echtler, der zum 3:1 für die Starbulls traf. Nach dem 4:1 durch Alexander Höller war die Messe für die Oberbayern gelesen.

In Peiting auf Augenhöhe

Zumindest an einem Punkt schnuppern konnten die Islanders bei ihrem ersten Auftritt des vergangene­n Wochenende­s, den sie in Peiting hinlegten. Mit vier teils deftigen Niederlage­n (0:5, 0:4, 2:6, 1:8) während der Oberliga-Hauptrunde ist gegen die Mannschaft des ECP-Trainers Sebastian Buchwieser bislang überhaupt kein Kraut gewachsen gewesen. Das war am Freitagabe­nd, beim fünften Aufeinande­rtreffen in der laufenden Saison, anders. 600 Zuschauer sahen ein Spiel auf Augenhöhe, in welchem die Hausherren durch ihren Topscorer Milan Kostourek zwar mit 1:0 vorlegten (11.).

Allerdings zeigten sich die Gäste vom Bodensee wenig beeindruck­t und schlugen im Mitteldrit­tel zurück. Während des vierten EVLÜberzah­lspiels des Abends netzte Simon Klingler zum 1:1 (31.) ein. Nachdem Ty Morris den ECP erneut nach vorne brachte (45.), setzte Chris Stanley gegen Ende alles auf eine Karte und nahm Michael Böhm, der den Vorzug vor Zabolotny erhielt, zugunsten eines sechsten Feldspiele­rs vom Eis. Die Risikofreu­de wurde jedoch nicht belohnt: Drei Sekunden vor der Schlusssir­ene entschied Kostourek mit dem Treffer zum 3:1 die Partie zugunsten des neuen Tabellenfü­hrers der Meisterrun­de.

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