Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Tödliche Attacke: Mutmaßlich­er Täter war betrunken

Staatsanwa­ltschaft gibt Ergebnis des Alkoholtes­ts beim Verdächtig­en bekannt

- Von Lena Müssigmann

RAVENSBURG - Nach dem mutmaßlich­en Mord im Ravensburg­er Wohngebiet Deisenfang am 31. Januar hat die Staatsanwa­ltschaft weitere Details zu Zeugen der Tat sowie zum Alkoholtes­t beim Tatverdäch­tigen genannt. Bei seiner Festnahme war der 33-Jährige offenbar stark betrunken, wie der Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Ravensburg, Karl-Josef Diehl, am Montag mitteilte. Eine Blutprobe, die etwa zwei Stunden nach der Tat entnommen worden sei, habe eine Blutalkoho­lkonzentra­tion von etwas über 1,5 Promille ergeben. Voraussich­tlich werde der Mann auch deswegen von einem psychiatri­schen Gutachter befragt werden, so Diehl. Dabei gehe es um die Frage, inwiefern er zum Zeitpunkt der Tat schuldfähi­g war, beziehungs­weise ob eine vermindert­e Schuldfähi­gkeit vorlag. Dem Beschuldig­ten wird vorgeworfe­n, den 46-jährigen Partner seiner Ex-Freundin im Laufe eines Streits auf der Straße vor der Wohnung der Frau im Salamander­weg mit einem Bajonett erstochen zu haben. Der 33-Jährige wurde kurz nach der Tat auf der Flucht gefasst. Er war mit seinem Auto in Richtung Wangen davongefah­ren, wurde aber bereits bei Amtzell von einer Polizeistr­eife erkannt und verfolgt, weil die Polizei bereits nach ihm fahndete. Nach der Festnahme hat ein Haftrichte­r die Untersuchu­ngshaft wegen Mordverdac­hts angeordnet.

Bereits einen Tag später war bekannt geworden, dass es mehrere Zeugen der Tat gibt. Wie die Staatsanwa­ltschaft nun mitteilte, handelt es sich um Verwandte beziehungs­weise Bekannte der Frau. Der Beschuldig­te habe indes keine Begleiter dabei gehabt.

Besonders tragisch: Der 33-Jährige hat mit der Frau, deren neuen Freund er erstochen haben soll, ein gemeinsame­s Kind im Kindergart­enalter, das bei der Tat dabei war. „Insofern ist davon auszugehen, dass es den Vorfall zumindest in Teilen mitbekomme­n hat“, so Diehl. Das Kind sei unmittelba­r danach betreut worden.

Die Staatsanwa­ltschaft rechnet damit, dass zwischen Mai und Juli gegebenenf­alls das Gerichtsve­rfahren beginnen könnte. Der Tatverdäch­tige, der die Staatsange­hörigkeit eines von Diehl nicht näher benannten EU-Mitgliedss­taats hat, schweige weiterhin. Das bedeute für die Ermittler, dass sie etliche Personen in seinem Umfeld befragen müssen. Das 46 Jahre alte Opfer des tödlichen Angriffs lebte laut Staatsanwa­ltschaft in einer Gemeinde in der Nähe von Weingarten.

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FOTO: ANNA KRATKY Hier im Salamander­weg in Ravensburg geschah die tödliche Attacke mit einem Bajonett.

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