Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Mindestens ein Toter bei Lawinenabgang im Ostallgäu – eine Person wird vermisst
SCHWANGAU/REUTTE (lby) - Beim Abgang einer Lawine im Ostallgäu an der Grenze zu Österreich ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Nach einem Verschütteten wurde am Sonntag gesucht, teilte die Polizei in Schwaben mit. Bei dem Toten und dem Vermissten handelt es sich den Angaben zufolge um zwei 42-jährige Männer aus dem Landkreis Cham.
Insgesamt waren sechs Skitourengeher von den Schneemassen überrascht worden. Drei Menschen blieben unverletzt, ein 37-Jähriger aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen wurde schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.
Die Lawine hatte sich am Samstag gegen 14.20 Uhr nördlich des Plansees in den Ammergauer Alpen gelöst. Für die Suche waren am Samstag rund 70 Einsatzkräfte mit Hubschraubern zum Unglücksort geflogen worden, da eine Zufahrtsstraße auf der österreichischen Seite der Grenze wegen Lawinengefahr gesperrt war. Aus Sicherheitsgründen hatten die Behörden die Suche am Samstagabend bis Sonntag unterbrochen.
Am Sonntag suchten im Lawinengebiet acht Spezialisten der Polizei nach dem Vermissten, im Auslauf waren Helfer der Bergwacht im Einsatz. Auch ein Suchhund war vor Ort. „Das Problem ist die Substanz des Schnees. Der ist steinhart“, sagte ein Polizeisprecher. Stellenweise liege er drei Meter hoch.
Die Polizei geht davon aus, dass sich die Lawine selbst ausgelöst hat. Es handle sich wahrscheinlich um eine Gleitschneelawine. Diese entstehen durch einen großflächigen Reibungsverlust zwischen der Schneedecke und dem Untergrund aufgrund von Wasser. In den Ammergauer Alpen galt am Wochenende die Lawinenwarnstufe 1, also eine geringe Gefahrenstufe.