Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Flixtrain will mehr Züge fahren lassen

Niedrigere Gebühren für die Schienennu­tzung kommen dem Bahnkonkur­renten entgegen

-

BERLIN (dpa) - Auf der Schiene sind sie der einzige Rivale der Deutschen Bahn im Fernverkeh­r: die grünen Züge von Flixtrain. Nach einem Jahr Regelbetri­eb auf zwei Strecken will das Unternehme­n nun weitere Städte anfahren. „Wir sind noch nicht am Ziel“, sagte Flixmobili­ty-Chef André Schwämmlei­n.

Unter der Marke Flixbus verkauft das Unternehme­n Fernbusfah­rten in 28 Ländern. Auch bei Flixtrain bleibt Deutschlan­d nicht das Limit: Erste Zugangebot­e im Ausland werden geprüft. „Wenn es möglich ist, wollen wir es gerne 2020 machen“, sagte Schwämmlei­n.

Für das Inland steht fest, dass der kleine Bahnkonkur­rent im Frühling Berlin-Köln neu auf den Fahrplan nimmt. Auf der bestehende­n Strecke Köln-Hamburg soll ein dritter täglicher Zug fahren. Im vergangene­n Jahr hatte Flixtrain 750 000 Fahrkarten verkauft. Zum Vergleich: Im Fernverkeh­r der bundeseige­nen Deutschen Bahn waren es 145 Millionen.

Für nächstes Jahr sollen weitere Strecken angemeldet werden. „Wir werden das definitiv ausbauen“, kündigte Schwämmlei­n an. Dabei helfe es, dass die Bundesnetz­agentur die Gebühr für die Schienennu­tzung herabgeset­zt hat.

Einen Termin für die Premierenf­ahrt Berlin-Köln gibt es noch nicht. „Wir sind gerade dabei, das Wagenmater­ial zu besorgen“, hieß es. Halten soll der Zug zum Beispiel in Hannover, Dortmund, Essen und Düsseldorf. Flixtrain fährt auch zwischen Berlin und Stuttgart, zudem gibt es einen Nachtzug Hamburg-Lörrach.

Gescheiter­t ist das Unternehme­n mit dem Versuch, seine Züge auf die neue Paradestre­cke der Deutschen Bahn zu bekommen, Berlin-München. „Das ist aktuell für uns gestorben mit dem bestehende­n Wagenmater­ial“, sagte Schwämmlei­n. Denn im Fuhrpark fehlt ein ICE. Die Deutsche Bahn fährt auf der Strecke mit bis zu

300 Stundenkil­ometern. Beim Bus ist Flixbus nach Schwämmlei­ns Angaben inzwischen in einem großen Teil seiner Märkte profitabel. Schwämmlei­n widersprac­h einer Untersuchu­ng, der zufolge Fernbusrei­sen in Deutschlan­d teurer geworden sind. „Faktisch sind die Preise nicht gestiegen.“

 ?? FOTO: DPA ?? André Schwämmlei­n, Chef von Flixbus, über seine Pläne im Bahngeschä­ft: „Wir sind noch nicht am Ziel.“
FOTO: DPA André Schwämmlei­n, Chef von Flixbus, über seine Pläne im Bahngeschä­ft: „Wir sind noch nicht am Ziel.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany