Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Präsident
Sein augenzwinkernder Wahlslogan lautete „Baba, carry go“– „Papa, mach weiter“. Jetzt kann Muhammadu Buhari, 76, Vater von zehn Kindern und seit 2015 Präsident Nigerias, tatsächlich weitermachen. Die Wahlkommission des westafrikanischen Landes erklärte ihn am Mittwoch mit 56 Prozent der Stimmen zum Sieger der Abstimmung vom Samstag.
Für Buhari, der im nördlichen Bundesstaat Katsina zur Welt kam, ist die zweite Amtszeit seine wohl letzte Chance, Afrikas bevölkerungsreichsten Staat zu stabilisieren. 1983 putschte sich der damalige General an die Macht. 1985 wurde er durch einen Putsch wieder aus dem Amt gejagt. Heute spricht Buhari von sich als „konvertierter Demokrat“.
Sein Versprechen, den Kampf gegen Korruption weiterzuführen, kam bei vielen Wählern an. Als Mittel gegen die Wirtschaftskrise, in der seit dem Einbruch der Ölpreise 2016 Millionen Nigerianer ihre Jobs verloren haben, baut Buhari auf staatliche Investitionen. Reformen Seit 2015 nigerianischer Präsident: Muhammadu Buhari. erwartet von Buhari niemand. Sein Versprechen lautet Stabilität.
In einem Land, in dem es an allen Ecken brennt, ist das nicht viel. Trotz einer Großoffensive gegen die islamistische Terrorgruppe Boko Haram steht die Armee zunehmend unter Druck. Im Zentrum des Landes ermorden schwer bewaffnete Nomaden sesshafte Bauern und brennen ganze Dörfer nieder. Dazu kommt eine wachsende Zahl von Entführungen. Weil der Staat die Sicherheit nicht garantieren kann, müssen sich die Bewohner auf Bürgerwehren mit Waffen Marke Eigenbau verlassen. Wie Buhari die Sicherheit im Land verbessern will, ließ er im Wahlkampf offen. (epd)