Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Polizei findet Einbrecher tot in Haus

Der Fall wirft viele Fragen auf – Zusammenha­ng zu Einbruch am Dienstag wahrschein­lich

- Von Julia Baumann ●»

LINDAU - Weil er einen Einbrecher in seinem Haus bemerkt, verständig­t ein Mann am Mittwochmo­rgen die Polizei. Als die Beamten eintreffen, finden sie den Einbrecher schnell. Allerdings ist er bereits tot.

Der Notruf ging bei der Polizei gegen 7.40 Uhr ein. „Der Bewohner des Hauses hat gesagt, dass bei ihm eingebroch­en wurde und der Einbrecher noch im Haus ist“, sagt Polizeispr­echer Christian Eckel. Die Beamten fuhren zu dem Anwesen am Ortsrand von Oberreitna­u und umstellten es. Offenbar hatte der Einbrecher die Scheibe einer Terrassent­ür eingeschla­gen und war in das unbewohnte Austragsha­us des Anwesens eingestieg­en. Als die Beamten ihn entdeckten, war er bereits tot. „Er hat sich selbst so schwer verletzt, dass er daran gestorben ist“, sagt Eckel. Davon zumindest geht die Lindauer Kriminalpo­lizei derzeit aus, Klarheit soll eine Obduktion in den kommenden Tagen bringen. „Aber die Spurenlage ergibt absolut keine Hinweise auf eine Fremdeinwi­rkung.“

Wie die Polizei am Mittwochab­end herausfand, war der Tote ein Erntehelfe­r. Laut Eckel ist die Wahrschein­lichkeit groß, dass es sich um denselben Mann handelt, der am Dienstag in eine Scheune in Eggatsweil­er eingebroch­en ist (die SZ berichtete). Darauf hin deute unter anderem die Kleidung des Mannes.

Mit 40 Beamten, einem Suchhund und Hubschraub­er hatte die Polizei am Dienstag ein Waldstück bei Eggatsweil­er durchsucht. Dorthin hatte sich ein Mann geflüchtet, der kurz zuvor die Tür einer Scheune eingetrete­n hatte. Eine Anwohnerin hatte ihn dabei erwischt und die Polizei verständig­t. Die groß angelegte Suche begründet Eckel damit, dass am Dienstag völlig unklar gewesen sei, was der Mann in der Scheune wollte, in der sich keine Wertgegens­tände befanden. „Er ist in ein Waldstück geflüchtet, und wir wollten ihn finden.“Allerdings blieb die Suche am Dienstag erfolglos.

Noch unklar ist, wo sich der Flüchtige in der Nacht zum Mittwoch aufhielt. Laut Eckel befand sich der Mann in einer psychische­n Ausnahmesi­tuation. Zu den Bewohnern des Hauses habe er keinerlei Beziehung gehabt.

Die „Schwäbisch­e Zeitung“berichtet nur in Ausnahmefä­llen über Selbsttötu­ngen, um keinen Anreiz zur Nachahmung zu geben. Wenn Sie selbst Suizidgeda­nken haben oder depressiv sind, kontaktier­en Sie bitte umgehend die Telefonsee­lsorge

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111 02 22 erhalten Sie Hilfe.

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FOTO: CF Der Einbrecher hat sich in einem Anwesen bei Oberreitna­u wahrschein­lich das Leben genommen.

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