Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Gipfel in Hanoi gescheiter­t

Trump und Kim trennen sich nach zwei Tagen im Streit

- Von Angela Köhler

HANOI (dpa) - Mit dem Scheitern des Gipfels zwischen Donald Trump und Kim Jong-un haben sich die Hoffnungen auf eine baldige atomare Abrüstung Nordkoreas zerschlage­n. Der US-Präsident und Nordkoreas Machthaber konnten sich in Hanoi nicht einmal auf Minimal-Kompromiss­e einigen. Das Treffen endete im Streit. Trump sagte: „Ich hätte etwas unterschre­iben können. Aber es ist besser, etwas richtig zu tun als schnell.“Von Kim gab es keinerlei Reaktion. Trump zufolge bestand Kim darauf, dass alle Sanktionen komplett aufgehoben werden. „Wir konnten das nicht tun.“

Pläne für einen dritten Gipfel – nach Singapur und Hanoi – gibt es nicht. Für Trump, der durch belastende Aussagen seines Ex-Anwalts Michael Cohen unter Druck steht, bedeutet dies eine große Enttäuschu­ng. Mit einem Erfolg auf internatio­naler Bühne hätte er davon ablenken können.

TOKIO/SEOUL - Am Ende stand ein abrupter Abbruch. Nach weniger als zwei Stunden Gespräch war der Hanoi-Gipfel zwischen Donald Trump und Kim Jong-un am Mittag bereits vorzeitig Geschichte. Das gemeinsame Essen wurde abgesagt, beide verließen eilig den Konferenzr­aum. „Manchmal muss man gehen“, sagte der US-Präsident resigniert auf der anschließe­nden Pressekonf­erenz. Eigentlich sollte am Ende der zweitägige­n Verhandlun­gen in der vietnamesi­schen Hauptstadt eine gemeinsame Erklärung unterzeich­net werden. „Wir hatten die Unterlagen schon fertig“, sagte Trump, räumte jedoch ein, „wir hatten das Gefühl, dass jetzt nicht der richtige Moment war, um etwas zu unterschre­iben.“

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