Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Geschichte mit allen Sinnen erleben
Die oberschwäbische Museumslandschaft ist bunt – Angebote, die nicht jeder kennt
Oberschwaben ist reich an Kultur und Geschichte. Keine Gemeinde, die nicht wenigstens eine kleine Ausstellung zu ihrer Geschichte aufweisen könnte und keine Stadt ohne Heimatmuseum. Ganz zu schweigen von anderen Themen wie Naturkunde, Malerei, asiatische Kunst, Tiere oder Bierkrüge. Auch der typisch schwäbischen Tugend des „Tüftelns und Sammelns“wird in zahlreichen Museen gedacht – egal ob es sich um Autos dreht, um Knöpfe oder um Essig. Ein kleiner Streifzug durch die vielen, teils gar nicht bekannten Museen zeigt, dass die Welt in Oberschwaben zu Hause ist.
Adrian Manufaktur in Waldburg
Bereits 1840 wurde Adrian Kiderlen von der Stadt Ravensburg urkundlich das Recht erteilt, Wein und Essig in der Region herzustellen. Zur damaligen Zeit waren er, wie auch seine Vorfahren, allesamt Bäckermeister – und jener Adrian konnte nicht ahnen, dass dieses Schriftstück einmal die Entwicklung der Familientradition vom Bäckerladen hin zu einer kleinen Feinkostmanufaktur in Oberschwaben bedeuten würde. Besucher bekommen hier gezeigt, wie aus Streuobst aromatische Apfelsäfte, Apfelweine und Apfelessige entstehen. Die Verkostung von edlen Essigspezialitäten inbegriffen. Infos: www.adrian-manufaktur.de
Kloster und Schloss Salem
Inmitten großzügiger Parkanlagen liegt das ehemalige Kloster und heutige Schloss Salem. Bei Führungen durch das prächtige Klosterensemble der Zisterzienser aus dem 12. Jahrhundert kann man sich auf die Spuren der „weißen“Mönche begeben und dabei erfahren, wie diese einst lebten. Lohnenswert ist Schloss Salem auch wegen seiner prachtvollen Gartenanlagen. Bei der Sonderführung „Weingeschichten“wird den Besuchern der Weinkeller, das Kloster und der Speisesaal der Mönche sowie die Kirche gezeigt. Dabei gibt es ausgewählte Weine zur Verkostung und spannende Geschichten zur Salemer Weinkultur. Auch ein Rundgang durch das Feuerwehr- und das Brennereimuseum sind lohnenswert. Infos: www.salem.de
Naturschutzzentrum Wurzacher Ried
Die multimediale Erlebnisausstellung „Moor Extrem“zeigt großen und kleinen Besuchern, was das überhaupt ist: ein Moor. „Biologische und naturwissenschaftliche Phänomene können interaktiv entdeckt und mit allen Sinnen erlebt werden“heißt es im Informationsblatt, „damit die vielschichtigen ökologischen Zusammenhänge innerhalb eines Moores für jeden erlebbar werden.“Kinder werden von der Moorhexe Calluna durch die Ausstellung geführt. Informationen: www.wurzacher-ried.de
Spätzlemuseum Bad Waldsee
Im uralten Vötschenturm der oberschwäbischen Kurstadt ist das Spätzlemuseum untergebracht. Hier erfährt man alles über die typisch schwäbischen Teigwaren, die bei keinem oberschwäbischen Festessen fehlen dürfen. Im Bad Waldseer Spätzlemuseum kann man hautnah – auch bei einem Workshop zum Thema Spätzleschaben – erleben, was die Spezialität so alles in sich hat. Infos: www.spaetzlemuseum.de
Sinnwelt Jordanbad Biberach
Musik fühlen, auf optische Täuschungen hereinfallen und sich im Wortsinn an der Nase herumführen lassen? Das geht alles bei einer Führung in der Sinnwelt im Biberacher Jordanbad. Denn das bewusste Erleben mit allen Sinnen ist spannend – für Kinder ebenso wie für Erwachsene. Wer mutig ist, versucht es mit einer Dunkelführung mit verbundenen Augen oder gar einem Dunkelessen, wo im absolut lichtlosen Raum intensive Düfte, Gerüche und Geschmackserlebnisse warten. Infos: www.jordanbad.com
Psychiatriemuseen Zwiefalten und Bad Schussenried
Gleich an zwei Orten in Oberschwaben wird über die Geschichte der Psychatrie im Land informiert. Am Ort der ältesten psychiatrischen Klinik Württembergs, in Zwiefalten, wird die Entwicklung der Psychiatrie als medizinische Wissenschaft sowie die Unterbringung und Behandlung psychisch kranker Menschen über einen Zeitraum von 200 Jahren gezeigt. In anschaulicher, kritischer, auch für den medizinischen Laien verständlicher Weise wird man hier mit der Psychiatrie, ihren Erfolgen, Fortschritten und Entgleisungen vertraut gemacht. In Bad Schussenried widmet sich die Dauerausstellung mehr der Historie. Weitere Infos: www.wuerttembergisches.psychatriemuseum.de
Grenzsteinmuseum Ostrach
Das Grenzsteinmuseum in Burgweiler zeigt maßstabsgetreu die Grenzverläufe zwischen dem Königreich Württemberg, Großherzogtum Baden und Fürstentum HohenzollernSigmaringen auf dem Gemeindegebiet Ostrach. Historisches und Spannendes über alte Grenzverläufe und Grenzen erfährt man auf dem 13 Kilometer langen Vermessungslehrpfad nach Burgweiler und auf der etwa 4000 Quadratmeter großen Freilichtanlage, die ganzjährig geöffnet und frei zugänglich ist. Öffentliche Führungen gibt’s auch. Infos: www.ostrach.de
Weitere Informationen und Tipps gibt es bei den örtlichen Tourismusämtern oder im Internet: www.oberschwaben-tourismus.de