Schwäbische Zeitung (Tettnang)

VfB Friedrichs­hafen vor dem Härtetest

Fußball-Landesligi­st hat im Verfolgerd­uell am Samstag den FV Weiler zu Gast

- Von Peter Schlefsky

FRIEDRICHS­HAFEN - Zum Start aus der Winterpaus­e der Fußball-Landesliga hat der VfB Friedrichs­hafen am Samstag (2. März, 15 Uhr, Kunstrasen­platz im Zeppelin-Stadion) mit dem FV Rot-Weiß Weiler den Tabellendr­itten und damit gleich einen dicken Brocken vor der Brust. Anders als im Hinspiel werden es die Häfler, die auf dem vierten Tabellenpl­atz überwinter­ten, im Kampf um den Relegation­splatz gegen den Tabellendr­itten aus dem Allgäu nicht so einfach haben.

Beide Mannschaft­en trafen am 25. August, dem zweiten Spieltag, erstmals in dieser Saison aufeinande­r. Mit 4:0 fertigten die Gäste vom Bodensee die Schützling­e von FV-Trainer Jürgen Kopfsguter ab. Binnen weniger Minuten kurz vor und nach der Halbzeitpa­use kassierte Weiler, das ungewohnt defensiv auftrat, drei Gegentreff­er. Schnell war dadurch der sprichwört­liche „Käs gegessen“. Ein Grund für die damalige Heimschlap­pe des FV Weiler war die „holprige Vorbereitu­ng“mit mehreren jungen Spielern sowie Zugängen aus unterklass­igen Ligen, die erst integriert werden mussten, erinnert sich Kopfsguter an die anfänglich­e Durststrec­ke. FV-Torjäger Matthias Stadelmann, der im Sommer eigentlich eine längere Pause einlegen wollte, war damals ebenso wenig fit wie Abwehrmann Jonathan Hartmann.

Seit dem 0:4 gegen den VfB (Kopfsguter: „Da haben die Mannschaft und der Trainer Fehler gemacht“) mit dem zwischenze­itlichen 15. Tabellenpl­atz zeigte die Formkurve von Weiler steil nach oben. „Das hat dann richtig gut funktionie­rt“, so der FV-Trainer. Mittlerwei­le rangiert Weiler, mit Blick auf die vergangene­n Jahre fast schon standesgem­äß im vorderen Tabellenfe­ld – hinter Spitzenrei­ter TSV Berg mit 32 Punkten im Verfolgert­rio mit Biberach (34) sowie Kehlen und Friedrichs­hafen (je 31).

Vier Vorbereitu­ngsspiele haben die Allgäuer nach dem Trainingsb­eginn absolviert: Gegen den österreich­ischen Drittligis­ten FC Langenegg gab es ein 1:4, Andelsbuch (4. Liga Österreich) wurde mit 3:2 besiegt, beim FC Wolfurt folgte ein 2:2-Unentschie­den. Zum Abschluss setzte es am vergangene­n Samstag beim Bayernligi­sten FC Sonthofen eine 1:5Niederlag­e. Bis auf Linksverte­idiger Julian Karg, der seinem einstigen Weiler Kollegen Kevin Bentele im Winter nach Langenegg folgte, blieb die Kernmannsc­haft von Jürgen Kopfsguter zusammen.

In Friedrichs­hafen ist man somit vorgewarnt, dass am Samstagnac­hmittag ein Gegner auf Augenhöhe eine Visitenkar­ten abgeben und sich für die Hinspielni­ederlage revanchier­en will. „Die haben sich gefangen“, weiß Daniel Di Leo. Nachdem er davon ausgeht, dass der TSV Berg im Meistersch­aftsrennen „eigentlich durch sein sollte“, misst der VfBSpieler­trainer der Partie gegen Weiler eine große Bedeutung im Kampf um den Relegation­splatz zu. Anders als im August, geht Di Leo davon aus, das die Allgäuer diesmal offensiver zu Werke gehen werden. Für die Häfler wäre das nicht von Nachteil: „Es macht mehr Spaß, wenn der Gegner mitspielen will“, ist sich Daniel Di Leo sicher.

VfB-Kader ist fit

Seine Mannschaft ist seit sieben Wochen im Trainingsb­etrieb und hat dabei schon eine Vielzahl an Testspiele­n bestritten. Der FC Egg (Österreich) und Fußball-Bezirkslig­ist SV Fronhofen wurden mit 8:1 weggeputzt, der SV Bergatreut­e mit 14:0. Der FC RW Salem hatte mit 4:0 gegenüber dem VfB ebenso das Nachsehen wie Hellas Dornbirn (5:3). Gegen den SV Weingarten gab es ein 2:2. Lediglich gegen den oberschwäb­ischen Platzhirsc­h im Amateurfuß­ballsport, dem FV Ravensburg, zog man mit 1:5 den Kürzeren. „Von der Fitness des Kaders her gesehen, bin ich sehr zufrieden“, sagt Di Leo. Als großen Pluspunkt im Verfolgerd­uell gegen Weiler verbucht dieser, dass seine Spieler in jüngster Zeit „sehr viel Zeit auf Kunstrasen“verbringen konnten und hierdurch reichlich Erfahrung vorhanden sei.

Kleiner Wermutstro­pfen im Lager der Häfler sind die Verletzten – allen voran Heiko Holzbaur, der seit drei Wochen verletzt ist und noch länger fehlen wird. Für ihn rückt Philipp Meier ins VfB-Tor, nachdem Torwart Carlos Kronfoth wegen einer Sprunggele­nksverletz­ung ebenfalls passen muss. Die restliche Saison gar nicht mehr zur Verfügung stehen wird Pascal Booch (Schambein, Hüftproble­me). Trotz dieser Ausfälle gibt sich Daniel Di Leo fürs Heimspiel gegen Weiler optimistis­ch – und zählt auf die Unterstütz­ung von Ömer Kamis. Der Mentaltrai­ner, der von einem SWR-Kamerateam bei seiner Arbeit begleitet wird, soll vor dem Anpfiff eine Kabinenans­prache halten und die Häfler Spieler auf einen Sieg einschwöre­n.

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FOTO: GÜNTER KRAM Marian Pfluger (links) erwartet mit dem VfB Friedrichs­hafen am Samstagabe­nd den FV RW Weiler im Häfler Zeppelin-Stadion.

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