Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Das erste von 14 Endspielen
Der SV Oberzell steht in der Fußball-Landesliga in Straßberg unter Druck
OBERZELL - Der SV Oberzell tritt am Sonntag um 15 Uhr beim TSV Straßberg an. Die Mission ist klar: Die Oberzeller wollen weg von den Abstiegsrängen.
Der TSV Straßberg hat sich im zweiten Jahr Zugehörigkeit zur Landesliga etabliert. Trainer Oliver Pfaff hat seiner Mannschaft eine Ordnung gegeben, die kaum einmal ins Wanken kommt. Nur zwölf Gegentore haben die Straßberger in den 16 Partien dieser Saison bisher kassiert – lediglich Tabellenführer TSV Berg kann da mithalten. Das Team ist sehr effizient: Mit lediglich 20 Treffern haben die Straßberger 25 Punkte geholt.
„Straßberg ist ein Phänomen“, lobt Oliver Wittich, Oberzells CoTrainer. „Ich kann mich an keine Mannschaft erinnern, die gegen den Ball so gut organisiert ist und so diszipliniert verteidigt – und gleichzeitig so erfolgreich ist.“Wittich weiß wohl, was ihn und seine Mannschaft am Sonntag erwartet: „Das ist eine Riesenaufgabe. Aber wir haben uns einen Plan zurechtgelegt, mit dem wir uns eine Chance ausrechnen, die drei Punkte zu holen.“
Details nennt der Coach natürlich nicht – zuallererst geht es ihm sowieso um die Einstellung. „Es muss allen klar sein, dass jetzt jedes der 14 restlichen Spiele ein Endspiel ist.“Für Endspiel eins muss der SVO noch auf den gesperrten Marco Geßler verzichten. Auch Torwart Sven Benno fehlt – Kai Mähr ist aber wohl rechtzeitig fit geworden. „Wir haben mit unserem Torwarttrainer Peter Schwarz einen, der jederzeit einspringen könnte“, sagt Wittich. „Und Domenico Valente macht seine Sache auch sehr gut.“Zur Not könnte der Wirt der Pizzeria B30 wie schon beim Wintercup seine Ofen- gegen die Torwarthandschuhe tauschen.
Routiniers als Backup fürs Tor – davor müssen allerdings ganz junge Spieler die Kohlen aus dem Feuer holen. „Nimmt man Daniel Marin und Fabio Maucher weg, haben wir eine sehr junge Mannschaft“, weiß der Co-Trainer. „Zwei bis drei A-Jugendliche stehen regelmäßig in der Anfangself.“Besonders auf sich aufmerksam gemacht hat in der Vorbereitung Florian Lotthammer. Unbekümmert, schnell, immer ein Aktivposten – der 18-Jährige ist aber nicht der einzige mit viel Potenzial. Pascal Weiß hat sich hinten links in die Stammformation gespielt, auch auf andere wie Verteidiger David Frank oder auf Nicolas Fink im zentralen Mittelfeld halten die Trainer große Stücke.
Viel Potenzial schreibt der Coach auch Neuzugang Sergen Leyla zu – der Stürmer war zusammen mit Armin Dauti im Winter zum SVO gestoßen. „Er bringt viel von dem mit, was ein Stoßstürmer braucht: Kopfballspiel, die Fähigkeit den Ball zu behaupten, einen Torriecher – aber man sieht eben, dass er ein dreiviertel Jahr kein Fußball gespielt hat und viel aufholen muss.“Mit 16 Punkten belegt der SVO aktuell Rang 12, den Relegationsplatz. „Es müssen alle an einem Strang ziehen“, sagt Wittich. „Dann bin ich mir sicher, dass wir den Klassenerhalt schaffen.“