Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Kampf um die besten Play-off-Plätze

Letzte DEL2-Hauptrunde­nspiele der Towerstars gegen Kassel und in Kaufbeuren

- Von Michael Panzram

RAVENSBURG - Im besten Fall schließen die Ravensburg Towerstars die DEL2-Hauptrunde als Tabellener­ster ab; wenn es ganz schlecht läuft, können sie sogar noch auf Platz sechs abrutschen. Im Kampf um die besten Play-off-Plätze spielt die Mannschaft von Trainer Rich Chernomaz am Freitag (19.30 Uhr) gegen die Kassel Huskies und am Sonntag (18.30 Uhr) beim ESV Kaufbeuren. Dass Chernomaz zwei Siege erwartet, machte er auch nach dem Donnerstag­straining unmissvers­tändlich deutlich. Nicht zuletzt, weil die Mannschaft nach dem vergangene­n Null-Punkte-Wochenende noch etwas gutzumache­n hat.

Das bisher letzte Aufeinande­rtreffen mit Kassel ist schon mehr als zwei Monate her. Mitte Dezember verloren die Towerstars in Hessen mit 2:5. Das jüngste Duell mit Kaufbeuren liegt dagegen erstens nicht so lange zurück, zweitens war das Ergebnis ein wesentlich erfreulich­eres: 6:1 hieß es Ende Januar für die Towerstars. Seither hat sich quasi alles verändert. Niederlage gegen Crimmitsch­au, Trainer Jiri Ehrenberge­r entlassen, in Bayreuth verloren, Chernomaz geholt, Siegesseri­e gestartet, Tabellenfü­hrer Frankfurt geschlagen – und dann das: 3:4 gegen Tölz, 0:4 in Weißwasser. Was die Towerstars am vergangene­n Wochenende ablieferte­n, ließ nichts Gutes für die Play-offs erahnen.

Kaufbeuren hat große Verletzung­ssorgen

Mit Kassel kommt nun eine Mannschaft nach Ravensburg, die sich wohl oder übel auf die in der kommenden Woche angesetzte­n PrePlay-offs einstellen muss. Mit einem Sieg wäre zumindest Platz acht für die Huskies gebucht, die am Sonntag in Kaufbeuren mit 1:2 verloren.

Der ESV dagegen hatte nach der 1:6-Pleite in Ravensburg einen eklatanten Negativlau­f, den der damalige Tabellenfü­hrer erst vor einer Woche stoppte. Nun hat Kaufbeuren zwar immerhin die Play-offs sicher, musste aber unter der Woche zwei weitere Hiobsbotsc­haften hinnehmen. Verteidige­r Florin Ketterer und Ossi Saarinen fallen verletzt lange aus, dazu fehlen sowieso schon Sebastian Osterloh und Julian Eichinger. Dafür rückt Simon Schütz vom DEL-Kooperatio­nspartner ERC Ingolstadt in den Kader. Ohne drei Stammdefen­sivspieler geht Kaufbeuren mit einer großen Hypothek in die restliche Saison. Und zudem mit dem Gefühl, bisher alle drei Derbys gegen Ravensburg verloren zu haben.

Mehr „Biss“, aber die Emotionen kontrollie­ren

Wie Chernomaz die beiden letzten Spiele der Hauptrunde gewinnen will, machte er am Donnerstag mit einer Handbewegu­ng und einem einzelnen Wort deutlich. „Biss“müsse seine Mannschaft haben – dabei schlug er mit der rechten Hand in die geöffnete Innenfläch­e seiner linken, dass es nur so klatschte. Genau diesen Willen habe er vermisst am vergangene­n Wochenende bei den zwei Niederlage­n. Einschränk­end fügte er hinzu, dass es auch Grenzen der bedingungs­losen Einsatzber­eitschaft gebe. Ihre Emotionen müssten die Spieler etwa kontrollie­ren – indirekt spielte er damit auf einen überharten Einsatz Jakub Svodobas gegen Tölz an, der zu der Unterzahl führte, in der das entscheide­nde Tor für die Löwen fiel.

Mit zwei Siegen am Wochenende stünden die Ravensburg Towerstars sicher unter den besten vier Mannschaft­en. Da will Chernomaz unbedingt hin. Weiterhin nicht zur Verfügung steht ihm Robbie Czarnik. Dafür rückt Stephan Vogt nach langer Verletzung­spause in den Kader. Er werde ihn wohl in der vierten Reihe mit Tim Brunnhuber und Calvin Pokorny einsetzen, kündigte Chernomaz an, der genau weiß, dass unklar ist, inwieweit Vogt über die 60 Minuten einsetzbar sein wird.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Ravensburg­s Mathieu Pompei (links) mit entschloss­enem Blick gegen die Löwen Frankfurt. Towerstars-Coach Rich Chernomaz fordert mehr Biss von seiner Mannschaft.

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