Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Kampf um die besten Play-off-Plätze
Letzte DEL2-Hauptrundenspiele der Towerstars gegen Kassel und in Kaufbeuren
RAVENSBURG - Im besten Fall schließen die Ravensburg Towerstars die DEL2-Hauptrunde als Tabellenerster ab; wenn es ganz schlecht läuft, können sie sogar noch auf Platz sechs abrutschen. Im Kampf um die besten Play-off-Plätze spielt die Mannschaft von Trainer Rich Chernomaz am Freitag (19.30 Uhr) gegen die Kassel Huskies und am Sonntag (18.30 Uhr) beim ESV Kaufbeuren. Dass Chernomaz zwei Siege erwartet, machte er auch nach dem Donnerstagstraining unmissverständlich deutlich. Nicht zuletzt, weil die Mannschaft nach dem vergangenen Null-Punkte-Wochenende noch etwas gutzumachen hat.
Das bisher letzte Aufeinandertreffen mit Kassel ist schon mehr als zwei Monate her. Mitte Dezember verloren die Towerstars in Hessen mit 2:5. Das jüngste Duell mit Kaufbeuren liegt dagegen erstens nicht so lange zurück, zweitens war das Ergebnis ein wesentlich erfreulicheres: 6:1 hieß es Ende Januar für die Towerstars. Seither hat sich quasi alles verändert. Niederlage gegen Crimmitschau, Trainer Jiri Ehrenberger entlassen, in Bayreuth verloren, Chernomaz geholt, Siegesserie gestartet, Tabellenführer Frankfurt geschlagen – und dann das: 3:4 gegen Tölz, 0:4 in Weißwasser. Was die Towerstars am vergangenen Wochenende ablieferten, ließ nichts Gutes für die Play-offs erahnen.
Kaufbeuren hat große Verletzungssorgen
Mit Kassel kommt nun eine Mannschaft nach Ravensburg, die sich wohl oder übel auf die in der kommenden Woche angesetzten PrePlay-offs einstellen muss. Mit einem Sieg wäre zumindest Platz acht für die Huskies gebucht, die am Sonntag in Kaufbeuren mit 1:2 verloren.
Der ESV dagegen hatte nach der 1:6-Pleite in Ravensburg einen eklatanten Negativlauf, den der damalige Tabellenführer erst vor einer Woche stoppte. Nun hat Kaufbeuren zwar immerhin die Play-offs sicher, musste aber unter der Woche zwei weitere Hiobsbotschaften hinnehmen. Verteidiger Florin Ketterer und Ossi Saarinen fallen verletzt lange aus, dazu fehlen sowieso schon Sebastian Osterloh und Julian Eichinger. Dafür rückt Simon Schütz vom DEL-Kooperationspartner ERC Ingolstadt in den Kader. Ohne drei Stammdefensivspieler geht Kaufbeuren mit einer großen Hypothek in die restliche Saison. Und zudem mit dem Gefühl, bisher alle drei Derbys gegen Ravensburg verloren zu haben.
Mehr „Biss“, aber die Emotionen kontrollieren
Wie Chernomaz die beiden letzten Spiele der Hauptrunde gewinnen will, machte er am Donnerstag mit einer Handbewegung und einem einzelnen Wort deutlich. „Biss“müsse seine Mannschaft haben – dabei schlug er mit der rechten Hand in die geöffnete Innenfläche seiner linken, dass es nur so klatschte. Genau diesen Willen habe er vermisst am vergangenen Wochenende bei den zwei Niederlagen. Einschränkend fügte er hinzu, dass es auch Grenzen der bedingungslosen Einsatzbereitschaft gebe. Ihre Emotionen müssten die Spieler etwa kontrollieren – indirekt spielte er damit auf einen überharten Einsatz Jakub Svodobas gegen Tölz an, der zu der Unterzahl führte, in der das entscheidende Tor für die Löwen fiel.
Mit zwei Siegen am Wochenende stünden die Ravensburg Towerstars sicher unter den besten vier Mannschaften. Da will Chernomaz unbedingt hin. Weiterhin nicht zur Verfügung steht ihm Robbie Czarnik. Dafür rückt Stephan Vogt nach langer Verletzungspause in den Kader. Er werde ihn wohl in der vierten Reihe mit Tim Brunnhuber und Calvin Pokorny einsetzen, kündigte Chernomaz an, der genau weiß, dass unklar ist, inwieweit Vogt über die 60 Minuten einsetzbar sein wird.