Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Nuikil-Narren an der Macht
Rathaussturm und Dorffasnet in Neukirch erfolgt unter Dopingkontrolle
NUIKIL – Trotz gefühlten Eisregens als deutlicher Kontrast zu den Frühlingstemperaturen am Gumpigen Donnerstag haben sich die Narren aus Nuikil am Bromigen Freitag auf den Weg gemacht – und unter Führung des buntgehästen Musikvereins Kindergarten und Schule befreit. Engagiert stürmten Muckefuck, Neukircher Hexen, ebenso Schorrenweible, Hexentröpfle und Gorillas. Auch einige Feuerhexen waren zu sehen.
Es folgte der Marsch aufs Rathaus, das mit einem Themenschild „Olympiade“geschmückt war. Heraus kamen Schultes, Verwaltung und Gemeinderäte in speziellen Sportbekleidungen. Ein echter „Burner“war der leicht bekleidete Fackelträger des Rates, immer für eine Sparidee gut, Walter Gauss im Griechensportdress und mit Simulier-Fackel. Bescheiden, wie die Neukircher sind, wollen sie wohl auch erst 2032 eine Olympiade ausrichten. Das ließ auch die Beschriftung des Doping-Kontrollwagens vermuten, in dem Narren, Schulpersonal und Gemeinderäte anschließend durch Neukirch gekarrt wurden. Dem Vernehmen einiger „Opfer“aus dem Lehrkörper nach wurde da jedoch eher gedopt – mit Schweralkohol und unbekannten Substanzen.
Im vollen Festsaal haben sich reichlich Mäschgerle, Eltern und Gastnarren. versammelt. Es gab Ansprachen von Holagi-Vizepräsident Ralf Stärk, vom abgesetzten Bürgermeister Reinhold Schnell und vom Juniorprinzenpaar. Dann folgen Tanzdarbietungen aller Art, von den Kindergartenkindern im „GangnamStyle“von Kinder- und Teenie-Garde eher zu Michael Jackson. Dafür wurde im Anschluss Manu Baur für ihr Trainingsengagement geehrt.
Die Grunschüler der Klasse 4 a boten eine besondere Mischung aus Sport, Rhythmus, Musik und Wagemut mit Hüpfen zwischen zusammengeschlagene Stangen. Sportpädagogin Doreen Ogger hat hier die Idee des philippinischen Folkloretanzes „Tinikling“auf die Bühne gebracht und die Kinder zeigten mit längeren und kürzeren Stangen eindrucksvoll ihr Können beim Hüpfen zwischen den rhythmisch aneinander geschlagenen Stäben.
Weiter ging es olympisch mit Verwaltung, Räten und Lehrerinnen, die sich in drei Disziplinen messen durften, im Büchsenwurf, dem Staffellauf und dem Wurf olympischer Ringe über den Kopf.
Trotz mancher Höchstleistung, Wertungsproblemen und einigen Schweißtropfen setzte sich das Schultes-Team durch und ließ sich feiern.